Der Hausherr sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein.
Die Einladung!
Liebe Leserinnen & Leser,
14 MONATE SCHON CORONA-PANDEMIE. Gehen Sie bitte einmal kurz in sich und überlegen Sie einmal: Wie viele Einladungen haben Sie im letzten Jahr erhalten? Geburtstage, Jubiläen, Familienfeste, usw. … Und wie viele dieser Einladungen haben Sie angenommen?
Viele Menschen vermissen das gemeinsame Beisammensein und Feiern. Gewiss, oft dauern diese Feste nur einen einzigen Tag oder Abend oder eine Stunde mit begrenzter Teilnehmerzahl. Und doch gilt: Es ist immer wieder etwas Schönes. Je einmaliger das Fest ist, desto wichtiger ist es uns, das sehe ich gerade auch wieder mit Blick auf eine mögliche Konfirmationsfeier in unserer Kirche dieses Jahr.
Jesus spricht im Lukasevangelium, Kapitel 14,16-24, auch von einer einmaligen Einladung zu einem Mahl, dessen Gastgeber der Höchste und Größte ist: Gott selbst! Wer ist eingeladen? Alle Menschen. Denn jeder und jede von uns ist von Gott wertgeachtet, dabei zu sein. Und wie oft lädt Gott ein? Er spricht dreimal eine persönliche Einladung aus. Und beachten Sie: Wie wird eingeladen? Jedes Mal wird die Einladung dringlicher. Zuerst heißt es: »Kommt! Denn schon ist alles bereit.« Dann wird der Knecht mit den Worten »Gehe schnell … und bring herein!« ausgesandt. Und zuletzt heißt es: »Nötige sie hereinzukommen!« Die im Gleichnis genannten Eingeladenen haben traurigerweise die Einladung Gottes verworfen. Sie alle hatten andere Prioritäten! Jesus beschreibt das bittere Ergebnis in Vers 24: »… nicht einer jener, die eingeladen waren, wird mein Gastmahl schmecken.« Alle waren sie gerufen, aber sie kamen nicht. Sie bleiben lieber auf Abstand, weg von der Gemeinschaft mit Gott!
Die Einladung Gottes gilt noch heute für jeden Menschen. Es liegt an uns, zuzusagen oder weiterhin Gründe vorzubringen, warum wir Gottes Einladung ablehnen. Gewiss, diese Zeit mit all ihren Schwierigkeiten, Problemen und Nöten, lassen uns in vielerlei Hinsicht Prioritäten neu ordnen: Gesund bleiben, an Leib und Seele steht da ganz oben auf der Liste. Das gilt für einen selbst wie auch für die liebsten Mitmenschen. Nicht abgehängt werden in Schule, Beruf und Alltag – auch das ist weit oben angesetzt. Und so weiter und so fort.
Frage: Wo kommt Gott bei meinen Prioritäten vor? Nehme ich ihn und sein Angebot der helfenden und heilsamen Gemeinschaft im Glauben, durch Gebet, Bibellesen oder den Austausch mit anderen Christen wahr? Gott lädt uns ein, jeden Tag aufs Neue. Er freut sich auf uns. Wir auch auf ihn? Und er ist traurig, wenn wir ihn nicht bei uns haben wollen. …
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag. Die Einladung Gottes gilt, auch heute, hier und jetzt. Gerade dieser Tage.
Gott segne Sie,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

