Jesus aber sprach zu Zachäus: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren. Denn auch er ist ein Sohn Abrahams.
Liebe Leserin, lieber Leser,
ist Veränderung möglich, auch wenn die Lage noch so verloren erscheint? Mit Blick auf das derzeitige Leben in unserem Land unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie hoffe ich das sehr. Die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt. Aber ist dem wirklich so? Die Geschichte von Zachäus (Lukas 19, 1-10), aus der das heutige Losungswort stammt, macht mir Mut zu mehr. Die Menschen damals, die Zachäus kannten, waren sich ziemlich sicher, dass der sich nie ändern würde. Der Zöllner Zachäus legte die geltenden Gesetze zu seinen Gunsten sehr großzügig aus. Er brachte dazu eine gewisse moralische Wendigkeit mit, die nötig war, um es in dieser Branche weit zu bringen.
Zachäus große Wende kam, als er Jesus begegnete. Obwohl er sich gut versteckt hatte, sieht Jesus ihn. Die erwarteten moralischen Vorhaltungen bleiben aus. Stattdessen bietet Jesus Zachäus seine Freundschaft an. Das haut Zachäus um. Und mit einem Mal wird er fähig, sein Leben zu ändern. Man erkennt ihn nicht wieder. Demnächst wird er in seiner Heimatstadt Jericho von Haus zu Haus gehen und Gelder an Arme verteilen. Das Jesus sein Freund geworden ist, eröffnet ihm eine ganz neue Lebensaussicht: Er ist frei. Jesus drückt es so aus: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren.“ Das ist viel umfassender als eine kurzzeitige Veränderung.
Wie wichtig Freundschaften und gute Beziehungen sind, erfahren viele Menschen dieser Tage durch die Maßnahmen des Lockdowns. Mag vieles nur auf Distanz möglich sein oder über technische Hilfsmittel wie Handy oder Video-Chats funktionieren. Eines ist mal sicher und bleibt: Freundschaften helfen, Freundschaften bauen auf, Freundschaften sind Antrieb, gerade in schweren Zeiten. Sie lassen vieles Schwere und Traurige neu sehen. Selbiges gilt für Beziehungen.
Wie gut, dass auch in meinem Leben ich in der Lage bin, so neu sehen. Die mir im Glauben an Jesus angebotene Freundschaft lädt mich zu einer solchen neuen Sicht ein. Gott sei Dank, kann ich da nur sagen!
Ein Gott befohlen an diesem Tag und eine Kraft und Mut gebende Sicht auf die Dinge wünscht,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

