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10.01.2021

GOTTES WORT ZUM SONNTAG - 10.01.2021

ANDACHT MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE AUF YOUTUBE

Losungswort: Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.(Römerbrief Kapitel 8, Vers 14)

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

Liebe Zuschauerinnen & Zuschauer,

„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ziele und Wünsche zu erreichen. Bei uns stehen Sie im Mittelpunkt. Wir machen den Weg frei.“

Haben Sie die Worte wiedererkannt. Es waren Worte eines alten aber weit verbreiteten Werbeslogans der Raiffeisen-Volksbanken. Ein Werbeslogan, der ins Auge springt, der anspricht.

Weil etwas Wahres dran ist. Es braucht einen inneren Antrieb, beispielsweise um in aller Frühe am Morgen aufzustehen, die Augen aufzuschlagen und immer wieder neu auf die Füße zu kommen um den Alltag anzugehen. Schlimm ist es, wenn einen nichts mehr antreibt. Wenn der Rhythmus des Alltags verstummt. Wenn die Beine schwer werden und sich jedwede gesteckten Ziele auflösen. Da helfen dann oft auch kein Kaffee oder keine kalte Dusche. Wenn der eigene Antriebsmotor ins Stottern gerät oder gar ausgebrannt ist und das Leben sich in einer kraftraubenden aber sinnlos erscheinenden Endlosschleife zu drehen scheint, dann lassen viele Menschen sich treiben oder fallen.

„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.“ Ein kluger, ein wichtiger Gedanke, gerade in diesen Tagen des Lockdowns durch die Corona-Pandemie. Was ist dieser Tage für Sie der eigene Antriebsmotor? Was motiviert Sie? Gewohnheiten? Pflichtgefühl? Biorhythmus? Was lässt Sie jeden Morgen neu den vor sie liegenden Tag beginnen? Vorfreude auf schöne Begegnungen oder kraftgebende Erlebnisse? Leistungswille oder der innere Drang, etwas zu tun?

„Was treibt Sie eigentlich an?“ Eine häufig gestellte Frage in Interviews. Prominente Personen wie zum Beispiel Schauspieler oder Politiker fragt man das gerne, so als wolle man ihnen eine Art Lebensgeheimnis, vielleicht das Erfolgsgeheimnis eines offensichtlich erfolgreichen Lebens entlocken.

Ganz unterschiedlich sind dann oft auch die Antworten: „Meine Kinder lassen mich jeden Morgen aufstehen. Das gibt Kraft.“ – „Ich freue mich darauf, heute wieder den Menschen zu sehen, den ich liebe. Das verleiht mir Flügel.“ – Aber auch: „Die Angst meinen Job zu verlieren, die treibt mich jeden Morgen an, auch wenn ich krank bin und eigentlich ins Bett gehöre.“ Die Reihe der Antworten ließe sich wahrscheinlich noch beliebig lang fortsetzen. Was treibt mich eigentlich an? Die Frage ist alt. Auch Paulus schreibt darüber. Er schreibt allerdings darüber, was ihn als Christ antreibt.

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römerbrief Kapitel 8, Vers 14)

Liebe Zuschauerinnen & Zuschauer,

was treibt uns als Christen und damit als Kinder Gottes an? Was treibt uns als Kirche in diesen schweren Zeiten an? Was motiviert uns zu unserer täglichen Arbeit, trotz der vielen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, trotz des weiter anhaltenden Rückgangs von Kirchgemeindemitgliedern und Mitarbeitern, haupt- wie ehrenamtlich, trotz der immer größer werden Sorgen, was für eine Kirche wir nach Corona haben werden. Was treibt uns als Christen, als Kinder Gottes an? Was treibt uns, trotz Corona oder eigener Probleme und Sorgen dazu an, zumindest auf Distanz für Andere da zu sein? Sind da vielleicht doch, trotz aller Probleme und Sorgen, auch Zuversicht und Glaube, ja sogar eine gewisse Freiheit vorhanden?

Diese Gedanken führen uns zurück zu dem heutigen Losungswort/Wochenspruch aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom. Welcher der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Paulus macht deutlich, wenn wir als Christen den Blick nur darauf richten, Erwartungen zu erfüllen, unsere Dienstleistungen zu optimieren, uns auf dem Markt der Möglichkeiten als die Besten herauszustellen versuchen und am gewinnbringendsten versuchen zu verwalten anstatt zu gestalten, dann – so hart das jetzt klingen mag – dann haben wir die Rechnung ohne Gottes Geist gemacht.

Gottes Geist weht ja bekanntlich wo er will. Das was er wirkt lässt sich nicht messen, evaluieren oder zertifizieren. Er lässt sich auch nicht strukturieren oder optimieren. Leistungseffizienz und Kompetenzcluster sind hier nicht wichtig. Sondern die Kraft von Gottes guten Heiligen Geist wirkt kreuzweise. Er verbindet! Uns untereinander! Er verbindet! Uns mit Gott! 

Lassen wir bei allem was uns derzeit umtreibt und beschäftigt Raum für dieses Wirken Gottes? Was begeistert Sie / Dich? Worauf setzen wir?

„Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsst. Sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: „Abba, lieber Vater!“

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

Hand aufs Herz. Mir geht es manchmal auch nicht anders. Da fehlt mir der innere Antrieb. Es gibt Tage, da komme ich nicht wirklich in die Gänge. Da vergehen wir Freude und Lust schon, noch bevor ich irgendetwas angefangen habe zu tun. Da zerreibe ich mich zwischen Getriebensein und Antriebslosigkeit. Da ist nichts, was mich wirklich antreibt. Noch größerer Ärger baut sich dann auf, wenn man merkt, dass aber alles Andere weiter zu laufen scheint wie bisher. Ich nach wie vor gewinnen oder verlieren kann. Ich nach wie vor Rechenschaft ablegen muss über die Vergangenheit. Ich nach wie vor die Gegenwart mit verantworte. Und ich nach wie vor die Zukunft mit gestalte.

Da können gerade in diesen Tagen die Schritte schwer und die Worte bitter werden. Unsere Sorgen und Probleme können wir ja nicht einfach irgendwie wegsperren.

Aber wir dürfen auch das nicht verlieren, die Zuversicht der Kinder Gottes. Denn es ist der Geist Gottes, der uns antreibt, der uns jeden Tag neu leben lässt. Gottes guter Heiliger Geist ist es, der uns aus Sorgen, Nöten und Ängsten befreit, wenn wir dem Worte Gottes Glauben und Vertrauen schenken, sodass wir wie der Beter im 73. Psalm sagen können: „Meine Freude ist, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn, das ich verkündige all sein Tun.“ (Psalm 73, 28).

Das soll mein Antrieb sein. „Jeder Mensch hat etwas das ihn antreibt.“ Was treibt Sie an?    

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete, sich lohnende Woche. 

Der Friede Gottes, er bewahre unsere Herzen und Sinne, in Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN!

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke