Wenn er (der Hirte) das verlorene Schaf gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude.
Von Gott getragen
Liebe Leserin, lieber Leser,
für manche Menschen, in unserem vergleichsweise reichen Land, ist das Leben dieser Tage schwer oder zu schwer geworden. Immer mehr bangen, je länger der Lockdown geht, um ihren Arbeitsplatz oder um ihre wirtschaftlich gesicherte Existenz. Unter denen, die eine Arbeit haben, gibt es nicht wenige, deren Lohn nicht mehr ausreicht, um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In vielen deutschen Wohnungen ist seit November letzten Jahres die Existenzangst heimisch geworden.
Aber auch die Geschwindigkeit, mit der das Corona-Virus in seinen neuen Mutationsformen in unseren Alltag dringt, macht vielen Sorgen und Angst. Die Probleme, in Kindergräten und Schulen unsere Kinder noch zu erreichen und nicht sozial wie bildend zu verlieren, machten vielen Kindern selbst aber auch Eltern und Pädagogen zu schaffen. Nichts hat mehr lange Bestand, alles ist im Fluss und zwingt uns immer wieder Veränderungen auf. Eine gewaltige Informationsflut ergießt sich täglich durch die Massenmedien und überfordert viele von uns mit Blick auf das, was denn nun gilt oder schon wieder hinfällig ist. Manche Menschen, so habe ich es diese Woche im Internet in einer Kolumne gelesen, werfen ihr Leben deshalb einfach von sich, weil sie nicht mehr einsehen, warum sie sich durch diese Pandemiezeit durchquälen sollen. Immer häufiger zerbrechen auch Beziehungen und erweisen sich in Krisenzeiten als nicht tragfähig.
Besonders diesen Menschen aber natürlich auch uns allen, wendet Gott sich zu. Uns allen gilt die Geschichte vom verlorenen Schaf, die Jesus erzählte und aus der unser heutiges Losungswort stammt: Wenn er (der Hirte) das verlorene Schaf gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude. Sobald der Hirte bemerkte, dass es nicht mehr bei der Herde war, ließ er sie zurück und suchte das eine. So kam auch der Sohn Gottes in unserer Welt, um die Verlorenen, Verirrten, Verzweifelten, Verlassenen, die Gequälten und Überlasteten zu suchen und zu retten. Aber Jesus zwingt keinen, seine Hilfe anzunehmen. Er streckt seine Hand aus, er ruft ihren Namen und wartet auf ihre Antwort. Die sich von Jesus Christus finden und helfen lassen, denen legt er mit Freuden die Hand auf, ja mehr noch, er trägt sie durch das Leben. Vertrauen wir doch diesen starken Händen und Schultern Gottes, unseres Vaters im Himmel.
Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

