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08.03.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 08.03.2021

Das Losungswort steht im 2. Korintherbrief (Kapitel 12 - Vers 9)

Ich will mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne.  

Was Paulus Cliff Richard raten würde

Liebe Leserinnen & Leser,

welche der folgenden möglichen Werbeaktionen würden Sie für angemessen halten?

Plakatmotiv 1: Popsänger Cliff Richard sagt: »Seit ich glaube, ist mein Leben erfolgreich.«

Plakatmotiv 2: »Obdachlose erhalten in der Bahnhofsmission Kreiensen warmes Essen und einen Schlafplatz für die Nacht.«

Beide Motive sind frei erdacht. Dass auf die allermeisten das zweite Motiv glaubwürdiger wirkt, hat vor knapp 2000 Jahren schon der Apostel Paulus prophezeit. Zwar war auch er äußerst erfolgreich. Doch Paulus war kein Superchrist mit Heroengestalt. Vielmehr war er Zeit seines Lebens von einer Krankheit gezeichnet. Ob es eine körperliche Beeinträchtigung oder eine starke Migräne war, darüber streiten sich die Gelehrten bis heute. Fest steht: Paulus erklärt seine gesundheitliche Not zur christlichen Tugend. Und er machte daraufhin eine Erfahrung, die Christen bis heute in den Augen ihrer nichtgläubigen Zeitgenossen zuweilen als verschrobenes Völkchen erscheinen lassen: Gott ist in den Schwachen mächtig.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mit Blick auf die vielen Coronainfizierten und Toten in unserem Land aber auch weltweit. Gott ist in den Schwachen mächtig. Mit Blick auf die vielen Kriegstoten und Flüchtlinge. Gott ist in den Schwachen mächtig. Mit Blick auf die vielen in Not und Elend lebenden Menschen. Gott ist in den Schwachen mächtig. Mit Blick auf die vielen durch Naturkatastrophen leidenden oder gestorbenen Menschen. Gott ist in den Schwachen mächtig. Mit Blick auf die vielen zerrütteten und kaputten Lebensentwürfe oder Beziehungen. Gott ist in den Schwachen mächtig.

Nicht in den Starken und Mächtigen. Nicht in den von positiver Energie sprühenden Gewinnern. Nicht in den multimedialen Strahlemenschen. Nicht in den Reichen, die ihren Erfolg auch auf ihren Glauben zurückzuführen meinen. Sondern in den Armen, in den Erfolgslosen, in den vom Leben gezeichneten. Gott ist mächtig in jenen unserer Brüder und Schwestern, die – wenn überhaupt – statt voller Eitelkeit voller Demut von ihrem Glauben sprechen. Die nicht übermäßig stolz nach außen hin sind. Die ihre eigene Schwachheit nicht als Defizit erleben, sondern als eine Stärke, der sich zu rühmen lohnt.

Deshalb funktioniert Promi-Werbung für den Christlichen Glauben nicht, selbst wenn Cliff Richard ihn noch so toll bewerben mag. Denn im Zentrum steht immer einer, der ganz ungewollt in seiner Schwachheit zum großen Gewinner wurde: Jesus Christus. Seine Kraft und Stärke gewann er erst durch seine scheinbare Schwachheit am Kreuz. 

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke