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14.04.2020

IN KLEINER ZAHL - JEDOCH IN WÜRDE

Landeskirche gibt klare Vorgaben für Bestattungen - Beitrag von Pröpstin und Propst

Ev. - luth. Propstei Gandersheim-Seesen - Pröpstin Elfriede Knotte und Propst Thomas Gleicher

Gandersheim/Seesen. Zurzeit können evangelische Bestattungen nicht in der gewohnten Form stattfinden. Nur die nächsten Angehörigen dürfen unter Einhaltung des Sicherheitsabstands zum Grab kommen und gemeinsam mit der Bestatterin/dem Bestatter und einer Pfarrerin oder einem Pfarrer den letzten Abschied begleiten. Auch die Friedhofskapellen und Kirchen stehen derzeit nicht mehr zur Verfügung. Diese sehr strengen Maßnahmen dienen ausschließlich der Gesundheit der Bevölkerung.

Die Seelsorger/Innen der Propstei Gandersheim-Seesen können sich mit diesen Bestimmungen innerlich nur schwer arrangieren. Von ihrer Berufung her liegt ihnen außerordentlich viel daran, Menschen vor allem in Krisensituationen besonders nahe sein zu können. Das aber ist auch durch die aktuelle Kontakt-Beschränkung zusätzlich erschwert.

Die Angehörigen von Verstorbenen ihrerseits befürchten, dass durch diese Vielzahl an Beschränkungen die Würde bei der Verabschiedung auf der Strecke bleibt. Manche planen deshalb sogar, aus diesem Grund die Trauerfeier auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Pröpstin Elfriede Knotte und Propst Thomas Gleicher haben in diesem Beitrag daher die kirchliche Haltung in der aktuellen Situation aufgezeigt: „Nach christlicher Überzeugung ist auch bei einer kleinen Zahl von Menschen mit der ganzen Gegenwart Gottes zu rechnen. Und dadurch ist aus christlicher Überzeugung alles erfüllt, was zu einer würdigen kirchlichen Trauerfeier gehört.“

Anders, so die Geistlichen, verhält es sich aber mit der öffentlichen Würdigung der Verstorbenen. Hier gehört oft auch eine größere Zahl von Menschen zum äußeren Rahmen. Damit die Angehörigen in der gegenwärtigen Ausnahmezeit aber auch in dieser Hinsicht Trost empfangen können, planen die Gemeinden der Propstei, nach der Krise besondere Gottesdienste zu feiern, bei denen dieser Aspekt besonders zum Tragen kommen kann.

„Es ist wichtig, dass die Bestattungen jetzt nicht aufgeschoben werden, weil niemand weiß, wie lange die Einschränkungen bestehen werden. Außerdem braucht Trauer einen klaren Abschluss, damit sich die Gefühle wieder sortieren können. Daher sollten die Bestattungen auch weiterhin zeitnah stattfinden“, empfehlen die Geistlichen.

Beitrag von Carsten Schillert (Foto: Pfarrerin Inna Rempel)