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28.02.2021

GOTTES WORT ZUM SONNTAG - 28.02.2021

ANDACHT MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Andachtswort steht im Römerbrief (Kapitel 5, Vers 8):

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

Selbstlosigkeit bei Atemnot

Liebe Leserinnen & Leser,

in Krisenzeiten kommen leider manche Abgründe unseres menschlichen Wesens zum Vorschein. Während der Corona-Krise und des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr, kam es beispielsweise zu handgreiflichen Auseinandersetzungen um Toilettenpapier. In den Niederlanden hustete ein 23-jähriger zwei Polizisten absichtlich an mit der Bemerkung, er sei coronainfiziert. Er wurde zu einer 10-wöchigen Haftstrafe verurteilt. In verschiedenen Kliniken unseres Landes wurden große Mengen Desinfektionsmittel und dringend benötigte Schutzausrüstung für das medizinische Personal gestohlen.

Auf der anderen Seite gab es eine Fülle von Beispielen für Hilfsbereitschaft und sozialem Engagement. Ein beeindruckendes Beispiel selbstloser Nächstenliebe wurde aus Norditalien, das von der Corona-epidemie besonders betroffen war, berichtet. Der 72-jährige Priester Beradelli erkrankte an Covid-19. Seine Kirchengemeinde erwarb für ihn ein Beatmungsgerät. Daran herrschte auf dem Höhepunkt der Pandemie großer Mangel, vor allem in den Krankenhäusern. Beradelli jedoch bestand darauf, dass das lebenswichtige Gerät für einen jüngeren Patienten, den er noch dazu nicht kannte, eingesetzt wurde. Er starb kurz danach an den Folgen der Infektion. Der andere jüngere Patient überlebte.

Der Apostel Paulus überlegt in unserem heutigen Losungswort zum 2. Sonntag der diesjährigen Passionszeit, unter welchen Bedingungen Menschen bereit seien, ganz bewusst das eigene Leben für Andere aufs Spiel zu setzen. Nicht leichtfertig oder gar lebensverachtend ist das gemeint. Nein, Paulus  stellt sich hier Menschen mit den besten Eigenschaften vor: gerecht, gut oder gütig. Doch wenn wir ehrlich in die tiefste Kammer unseres Herzens hineinhorchen, wären vermutlich viele von uns nicht unbedingt bereit, ihr Leben bewusst für jemand Anderen zu riskieren. Noch dazu, wenn dieser Jemand ein Fremder oder eine Fremde ist oder nicht zum engsten Familien- oder Freundeskreis gehört.

Bei Gott ist das aber anders. Seine Liebe geht darüber hinaus. Jesus – von dem es heißt, dass er ohne Fehl und Tadel gewesen ist – starb für uns. Einer für alle.

Die katholische Theologin und Publizistin Marlies Mügge hat einmal auf die Frage, wie Sie denn die Liebe Gottes verstünde, geantwortet: »In einer Welt voller Bedrohung, voller Feindseligkeit, voller  Hoffnungslosigkeit und Schuldzuweisungen ist Jesus für mich das greifbare Zeichen, dass Liebe, Geborgenheit und Hoffnung das letzte Wort haben und sich gegen alle Sinnlosigkeiten und Widerstände, auch meine eigenen, behaupten.«  

Gibt es eine größere und selbstlosere Liebe? Lassen wir uns von dieser Liebe Gottes durch Jesus Christus doch immer wieder anrühren. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. AMEN!

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke