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07.06.2021

GOTTES WORT zum 7. Juni 2021

Das Losungswort steht im Matthäusevangelium (Kapitel 1 - Vers 35)

Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.  

DER WICHTIGSTE KONTAKT

Liebe Leserinnen & Leser,

erleichtert klappte die Schülerin ihr Englischbuch zu und zog hastig ihr Smartphone aus der Hosentasche. Immerhin 90 Minuten hatte die Elfjährige darauf verzichtet und musste es jetzt mit dem Pausenklingeln nicht mehr zurückhalten. »30 neue Nachrichten!«, rief sie erstaunt und öffnete WhatsApp, wo ihr Bilder, Smileys und Kurznachrichten entgegen quollen. Noch während das Mädchen den Raum verließ, begann sie hektisch mit dem Beantworten.

Sie ist mit einer solchen Situation nicht alleine. Laut Digital 2021 Germany Report von WeAreSocial  nutzen derzeit knapp 80% aller Deutschen den Nachrichtendienst WhatsApp. Neben der mobilen Facebook-Version, dem auf dem Smartphone eingerichteten Maileingang und den aussterbenden SMS garantiert es, dass wir jederzeit, überall erreichbar sind. Räume für eine Offline-Pause, um über andere Dinge nachzudenken, werden für viele Jugendliche immer seltener.

Doch jetzt kommt das eigentlich Interessante an der ganzen Geschichte: Die Bibel zeigt uns in den vier Evangelien, dass auch Jesus bis aufs Äußerste in soziale Interaktionen eingebunden war. Menschen liefen ihm in Scharen nach, hofften auf Heilung, auf Antworten, Trost und Aufmerksamkeit. Sie warteten auf ihn teilweise bis in die frühen Morgenstunden oder bedrängten ihn selbst in der Nacht mit ihren Anliegen und Forderungen. Und diese gingen meist weit über das häufige Dahinplätschern des Smalltalks unserer heutigen Nachrichtendienste hinaus. Doch selbst Jesus, der alle göttlichen Eigenschaften in sich vereinte, suchte bewusst die Stille. Alleine zog er sich an einsame Orte zurück, um seinen wichtigsten Kontakt zu pflegen, den zu Gott, seinem Vater. Von diesen Gesprächen, den Gebeten zu seinem Vater, ließ er sich selbst durch seine engsten Begleiter nicht abhalten. Ihm war diese Zeit mit Gott sehr viel wichtiger als die uneingeschränkte Erreichbarkeit durch Freunde, Gegner und Interessierte.

Frage an uns heute:

Wie wichtig ist uns der Kontakt zu Gott?

Wie oft nehmen wir uns Zeit zum Innehalten für ihn, in diesen Zeiten, die durch die Corona-Pandemie bestimmt sind?

Der Friede Gottes, er schenke uns die Zeit füreinander und miteinander da zu sein – auch mit Blick auf Gott, unseren Vater im Himmel. AMEN!  

Starten Sie gut in die neue Woche,

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)