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23.01.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 23.01.2021

Losungswort im Lukas Evangelium (Kapitel 19, Vers 10)

Jesus Christus spricht: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich vermute einmal stark: Fast alle und damit auch Sie, haben im Verlauf des letzten Jahres das eigene Leben in vielen Bereichen verändert. Da, wo wir vor gut einem Jahr im Dezember 2019/Januar 2020 noch problemlos gelebt haben oder nicht groß über eine Sache nachgedacht haben, da hat sich vieles verändert. Die ganz alltäglichen Dinge wie das einander Begegnen oder Treffen, der Kontakt im Familien- und Freundeskreis, die Abläufe in Kindergarten und Schule, am Arbeitsplatz oder in den Alten- und Pflegeheimen – alles hat durch das Befolgen der sog. AHA-Regeln (Abstand – Hygiene – Alltagsmaske) zum Teil einen ganz neuen Sinn bekommen.

Der Bibeltext, in dem unser heutiges Losungswort steht, erzählt von Zachäus. Der war von Beruf wegen Zöllner und hatte dadurch einen denkbar schlechten Ruf. Die Zöllner waren so etwas wie Steuereintreiber, was sie so schon nicht zu den beliebtesten Zeitgenossen gemacht hat. Wenn sie dann auch noch den Gewinn nach Belieben aufstockten, waren sie bei den meisten ihrer Mitmenschen unten durch. Reich, aber schlecht angesehen. Das machte viele von ihnen einsam.

Was hat Zachäus nun dazu gebracht, Jesus begegnen zu wollen? Vielleicht genau das, was Jesus in unserem heutigen Losungswort deutlich macht: er wandte sich den „Außenseitern“ zu. Sogar den Verachteten und Ausgestoßenen begegnete er mit Respekt und Liebe. Dennoch, dass Jesus sich dann wirklich einem selbst zuwendet, dass hatte wohl auch Zachäus nicht erwartet. Das erwarten vermutlich auch heute viele nicht. Doch genau darum geht es Jesus, wenn er sagt dass er gekommen ist zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Er will Sie, dich und mich persönlich ansprechen. Er will uns das Gefühl von Annahme, rückhaltloser Annahme schenken. Sodass wir in jeder Lebenslage mit ihm rechnen dürfen. Zachäus lernte dadurch zum Beispiel neu das Teilen und gab den Armen von seinem Geld. So änderte sich sein Leben, weil er sich auf Gottes Wirken einließ.

Das bleibt auch für uns bis heute die große Herausforderung des Glaubens: Bin ich bereit so zu glauben, dass ich Gott Raum zum Wirken gebe und zu möglichen Veränderungen?

Ob Gott uns sucht? Das frage ich mich in letzter Zeit häufiger, wenn ich die Menschen mit ihren vielen Sorgen, Nöten und Ängsten sehe, die auch die Corona-Pandemie über sie gebracht hat. Ob Gott uns wirklich sucht? Und dann ist mir jetzt das Losungswort aus der Geschichte von Jesus und Zachäus in die Hand gegeben worden und ich erkenne: Natürlich sucht uns Gott. Ja, besser noch: Er hat uns längst gefunden, durch Jesus, der uns den Glauben schenkt, gerade in diesen Zeiten unsere Wege mit Gott zu gehen. Mit ihm zu rechnen.   

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke