Ihr solltet sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.
Inschallah
Liebe Leserinnen & Leser,
diesen Ausruf bekommt man in dem afrikanischen Land Senegal des Öfteren zu hören. Er bedeutet so viel wie »So Gott will«. Wer eine unliebsame Bitte freundlich abweisen will, erwidert mit einem vagen »Inschallah!« Die Sache wird morgen, übermorgen oder irgendwann später bearbeitet – wenn Gott will. Nicht selten ist die Redewendung als Synonym für ein (unangenehmes) »Nein« zu verstehen. »Wollen wir am Wochenende Holz machen?« – »Inschallah …«
Auch in der Bibel wird uns dazu geraten, eine Redewendung im Sinne von »So Gott will« zu benutzen und diese auch ernst zu nehmen. »Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dieses oder jenes tun.« Damit wird unsere Abhängigkeit zum Erhalter des Lebens und eine Einsicht über die Vergänglichkeit des Lebens ausgedrückt.
Wir neigen manchmal dazu, langfristige Pläne aufzustellen und weit vorauszudenken. Wir wissen schon, welche Karrierewege wir mal einschlagen möchten, welcher Urlaubsort es sein mag und welche Träume wir im Alter ausleben möchten. Dass eine solche weitsichtige Planung weise und sinnvoll ist, versteht sich. Dass sie aber auch recht unverhofft zunichte gemacht werden kann, zeigt uns das Corona-Virus mit all seinen Auswirkungen. Im Prinzip müssen wir uns gerade dieser Tage doch eingestehen, dass die Zukunft ungewiss ist. Wer weiß in dieser unbeständigen Welt schon, wie lange wir noch mit dem Virus zu leben haben und wie sich die Umstände entwickeln werden? Und wenn wir ehrlich in die Kammer unseres Herzens hineinhorchen, können wir eigentlich noch nicht mal garantieren, dass wir morgen wieder aufwachen. Nur Gott kennt die Zukunft, und letztlich, so der Glaube des Jakobus, liegt es in seiner Hand, ob und wie sich unsere Pläne erfüllen. Es lohnt sich also, Gott in meine Zukunftsgedanken und -pläne mit einzubeziehen! Das heißt nicht, Gott werde uns dann seinerseits sagen, was demnächst geschehen wird. Aber wir können wissen, dass unsere Zukunft in den sichersten Händen liegt.
Einen gesegneten Tag und ein schönes Wochenende wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

