Andachtswort steht im Buch der Psalmen (Psalm 102, Vers 26): Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:
Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.
Was wirklich wichtig ist …!
Liebe Leserinnen & Leser,
es ist nun schon einige Jahre her, als ich die Nachricht von einem befreundeten Pfarrerskollegen und seiner Frau erhielt, das er die Diagnose Multiple Sklerose erhalten hatte. Die beiden haben zwei Kinder. Für ihn und natürlich auch für die ganze Familie war die Nachricht ein Schock.
Der Alltag der folgenden Jahre stellte sich zunehmend mehr auf die Krankheit ein. Arzt- und Krankenhausbesuche, Bewegungsübungen und viele andere Dinge wurden angegangen, um den Verlauf jener Krankheit zu verlangsamen, die Stück für Stück jeden einzelnen Muskel des Körpers lähmt und schließlich mit der Lähmung und Aussetzung des Herzmuskels zum Tode führt. Nichts war mehr so wie vorher. Viele Prioritäten im Leben der Familie und auch im Leben meines Kollegen und Freundes, wurden neu gesetzt.
Mit Blick auf die derzeitige Situation vieler Menschen in unserem Land, ist mir diese Zeit wieder in den Sinn gekommen. Viele Umstände durch die Corona-Pandemie erschüttern aktuell den Lebensalltag und Lebensrhythmus vieler Menschen. Manche halten inne, überdenken das eigene Leben oder hinterfragen, was immer selbstverständlich schien.
Aber auch wenn das nicht geschieht und viele Andere mit großer oder gar schon verzweifelter Kraft versuchen, ihr Leben und ihren Alltag zu meistern, so drängt sich dieser Tage vielleicht mehr denn je die Frage auf: Kann oder soll mein eigenes Leben so weitergehen wie bisher? Gibt es beispielsweise mehr als den Kreislauf aus Arbeit, Schlaf, Essen, Freizeit? Oder was ist wirklich wichtig? Der Partner, die Partnerin? Die Familie? Innere und äußere Zufriedenheit? Ganz bestimmt!
Der Psalmvers aus dem heutigen Losungswort zum ersten Sonntag der diesjährigen Passionszeit zeigt uns aber noch etwas anderes Wichtiges auf:
Er zeigt auf etwas bzw. jemanden, der immer fest steht und auch in den unruhigsten Lebensumständen stabil bleibt. Jemand der bleibenden Wert hat, sogar nach dem Tod:
Gott und meine Beziehung zu ihm. Wenn vieles auf dieser Erde längst vergangen und vergessen sein wird, wird Gott immer noch da sein. Zu wissen, dass er immer bei mir ist, das er über den Dingen steht und ich mich jederzeit an ihn wenden kann – das ist mal wirklich wichtig. Dieses Wissen gibt Hoffnung, auch in schweren Lebensumständen.
Ich wünsche es ihnen, dass sie diesen ewigen und sich immer an ihrer Seite befindenden Gott nicht aus den Augen verlieren. Nutzen Sie vielleicht doch dieses Jahr ganz bewusst und ganz neu die Passionszeit, um neu auf Gott zu schauen, mit ihm zu rechnen, zu ihm zu beten. So wie es Cornelius Becker, der Dichter des alten Kirchenliedes »Wohl denen die da wandeln«, in der letzten Strophe gedichtet hat: »Dein Wort, Herr, nicht vergeht, es bleibet ewiglich.«
In diesem Sinne. AMEN!
Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

