Paulus schreibt: Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
Gedankenlos
Liebe Leserinnen & Leser,
»Wer nicht dankt, ist gedankenlos«, meinte einmal der einstige Unternehmer Heinz-Horst Deichmann, der Begründer der nach ihm benannten Schuhhandelskette.
Weil wir oft gedankenlos handeln, hatte letztes Jahr, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie in unserem Land, ein Unternehmensberater für Firmen ein Konzept entwickelt, in dem er hervorhebt, wie wichtig es für die Beziehungsebene ist, zu danken, z. B. für … … das gute, konstruktive Gespräch, … die zügige Antwort oder die schnell gelieferte Ware, … die Beschwerde, durch die der Ablauf in der Firma oder das Produkt verbessert werden konnte, … und vieles mehr …
Als ich in dem kurzen Essay einer einschlägigen Wochenzeitschrift auf die Geschichte dieses Konzeptes gestoßen bin, hat es mich mit Blick auf die letzte Zeit und das letzte Jahr insgesamt sehr zum Nachdenken angeregt. Wo hatte ich beispielsweise ein gedankenloses Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen an den Tag gelegt? Wo bin ich über das Empfinden so vieler Schwierigkeiten anderer Leute, was sie nicht allein tragen und bewältigen können, drüber hinweggegangen?
Als mir beim Schreiben dieser Andachtszeilen diese Gedanken in den Sinn gekommen sind, habe ich kurz alles einmal beiseite gelegt und die Hände gefaltet. Ich habe gebetet und all diese Gedanken vor Gott gebracht. Als ich das Gebet beendet hatte, war ich beschämt. Gefühlt 90 Prozent dieser Gedanken an Gott bestanden aus Klagen und Erinnerungen an Versäumnisse. Dann fiel mein Blick wieder auf das heutige Losungswort und nahm mir vor: An diese positive Sicht des Apostel Paulus in noch so bedrückenden Lebensumständen, will ich gerne glauben und versuchen, sie immer wieder neu zu leben.
Gott möge uns allen seinen Segen dazu geben.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
