Suche

Nachrichten Ansicht

News

27.02.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 27.02.2021

Das Losungswort steht im 5. Buch Mose (Kapitel 32 - Vers 11)

Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der Herr seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln.

Rückenwind oder Gegenwind – Wer trägt SIE durch die Zeit?  

Liebe Leserinnen & Leser,

es gibt Momente, da schaut man nicht nur so hin. Da werden die Augen geradezu gefesselt. So zum Beispiel beim Drachenfliegen. Eine Freizeitbeschäftigung, der ich als kleiner Junge zuweilen gerne mit meinen Geschwistern nachgegangen bin. Wir sind dann raus auf das Feld hinter unserem Haus gegangen und haben die Drachen bei gutem Wind steigen lassen. Es war toll anzusehen, wie sich die bunten Flieger im Wind hin und her bewegten.

Was trägt eigentlich diese Drachen? Klar, die Luft und der Wind. Alles eben, was man aufgrund der Strömungsgesetze so erforscht hat. Aber ist das alles?

Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, besser bekannt unter dem Namen Novalis, war ein deutscher Schriftsteller und Philosoph der Romantik. Er hat einmal gesagt: »Wenn wir drei Schritte vorwärts gehen, um die Natur durch Technik zu beherrschen, dann brauchen wir wenigstens auch drei Schritte der ethischen Verantwortung nach innen.«

Wir haben die letzten Jahre und Jahrzehnte viele gute und tolle Fortschritte in der Technik gemacht. Man denke nur zuletzt an die Entwicklung verschiedener Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Aber die zugehörigen Schritte der Verantwortung, der Vertiefung nach innen, haben nicht immer ganz mit den Schritten des Fortschritts mitgehalten. Das wird ebenfalls jetzt in der Corona-Pandemie deutlich, wenn es dann um die Verteilung des Impfstoffes auf der Welt geht. Wir tragen Verantwortung füreinander und wollen, das einander geholfen wird. Doch die Ungleichheiten bei der Verteilung der Impfstoffe sind auch nicht zu übersehen. … …  

Was trägt uns eigentlich? Oder besser gefragt: Wer trägt uns?

Vielleicht muss man die Erfahrung des Windes, der einem um die Ohren saust, einfach mal gemacht haben, um die Erfahrung zu machen, das man tatsächlich getragen bzw. gehalten wird. Von einer Hand, die einen festhält. Von einer Hand, die einen trägt. Kann man so nicht auch das Leben verstehen? Wir stehen im Wind. Mal ist es Rückenwind, dann wieder Gegenwind. Was lässt uns im Wind der Zeit, der derzeitigen Herausforderungen und anstehenden Aufgaben merken, dass wir getragen werden? Wer hat uns bis hierher gebracht?

Der Herr nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln, heißt es im heutigen Losungswort. Ein Wort aus alter Zeit. Da waren die Strömungsgesetze noch nicht erforscht. Aber die Menschen haben gewusst, wer sie trägt.   

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke.