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23.02.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 23.02.2021

Das Losungswort steht im zweiten Korintherbrief (Kapitel 5 - Vers 20)

So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns. So bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott.

Gott hat Geduld!

Liebe Leserinnen & Leser,

vor einigen Jahren fand in Roitzschjora – kleine Bemerkung am Rande: diesen Ort gibt es in Sachsen wirklich – ein Heavy-Metal-Konzert statt. Dort ging es darum, Gott den Krieg zu erklären, wie unter anderem aus dem wichtigsten Song des Abends, »Endzeit«, hervorging. Darin hieß es, dass sie, die Musiker und Fans, bis zum Letzten kämpfen und sich nicht ergeben wollten.

Was dann passierte, mutet schon fast ein wenig wunderbar an. Es kam ein schreckliches Gewitter, dessen Donner lauter als die dröhnenden Bässe der Musiker waren. Der heftige Regen trieb die meisten Fans zu ihren Autos, weil die Zelte schon nach wenigen Minuten nicht mehr Stand hielten. Doch einige Fans und die Musiker der Band hielten weiterhin klatschnass aus und grölten mit: »We are, we are, we are the final ones. We are, we are, we are the final resistance. Wir sind die Letzten. Wir sind der endgültige Widerstand.«

Und sie schienen damit Recht zu behalten. Das Gewitter schien nach einer Weile abzuklingen. Doch dann kam plötzlich eine zweite Gewitterfront mit noch stärker prasselndem Regen und Windböen bis zu 140 km/h, die alles durcheinanderwirbelten. Da mussten auch diese tapferen Krieger klein beigeben und zusehen, dass sie schnellstens nach Hause kamen. Zum Glück blieben alle unverletzt.

Normalerweise bin ich selbst kein Mensch, der hinter jedem Ereignis oder unvermuteten Geschehen sofort ein Wirken Gottes vermutet. Doch als ich diese Geschichte las, kam mir doch ernsthaft die Frage, ob Gott diesen Menschen noch einmal vor Augen führen wollte, wem sie eigentlich den Krieg erklärten, ohne dass er »final« zuschlug. Ob sie sich warnen ließen? Ich weiß es nicht. … …

Eines weiß ich aber, denn das zeigt mir dieses Ereignis: Wie viel Geduld muss Gott doch auch mit mir haben, der ich ihm so oft ganz absichtlich, meistens aber unbewusst den Krieg erkläre, indem ich ihn links liegen lasse. Gerade auch jetzt, in diesen schweren Zeiten: Gott ist oft nur ein Gebetswort weit entfernt und dennoch komme ich oft erst immer wieder zu spät auf diesen Gedanken. Das lässt mich ernsthaft und aus tiefstem Herzen glauben: Gott liebt uns, und er hält uns immer und immer wieder seine Hände der Güte und Liebe hin. Allerdings, das zeigt mir die Geschichte mit dem Heavy-Metal-Konzert, drängt sich Gott dabei auch nicht auf. Wenn Menschen absolut nichts mit ihm zu tun haben wollen, dann sagt er solchen Leuten in gewisser Weise: Euer Wille geschehe!

Ich bin froh und dankbar, dass ich auch in diesen Tagen mit Gott rechnen darf. Denn die Bitte des Vatersunser, »Dein Wille geschehe«, ist für mich befreiend und stärkend.

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen, 

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke