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10.02.2021

ANDACHT ZUR WOCHENMITTE AUF YOUTUBE

VON UND MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Andachtswort steht im Brief an die Hebräer (Kapitel 13, Vers 8): Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung: www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht DIE ANDACHT ZUR WOCHENMITTE zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

Liebe Leserin, lieber Leser,

an der nördlichen Spitze Dänemark, wo sich Nord- und Ostsee treffen, steht eine seltene, gut besuchte Touristenattraktion: St. Laurentius, die sogenannte „Versandete Kirche“

Sie wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Im 16. Jahrhundert setzte dann ein Sandflug ein, der die Kirche mehr und mehr umwehte und ab 1775 ernsthaft bedrohte. 20 Jahre lang kämpften die Gemeindemitglieder dagegen an. Alt und Jung zogen vermutlich am frühen Sonntag mit einer Schaufel zur Kirche, um diese vom Sand zu befreien und so Gottesdienst zu ermöglichen. Diese Situation erinnert mich gerade ein bisschen an die Wettersituation bei uns, in der wir versuchen, nicht vieler Sand- sondern vieler Schneemassen – Herr zu werden. Zum Teil gut ausgerüstet und mit der nötigen gemeinschaftlichen Unterstützung haben wir es bisher so auch ganz gut geschafft.

Die Menschen der St. Laurentiuskirche im 16. Jahrhundert erlebten es anders. Sie mussten schließlich gegen die Naturgewalten aufgeben. 1795 wurde die Kirche offiziell aufgegeben und das Kirchenschiff aus Sicherheitsgründen 1805 abgerissen. Nur der Glockenturm von St. Laurentius blieb stehen und ragt bis heute noch hoch über Sanddüne hinaus – jahrelang diente er übrigens als Orientierung für die Schifffahrt. Mittlerweile aber ist er aber, wie anfangs erwähnt, nur noch eine sehenswerte Attraktion.

Die Kirche war, wie auch unsere Kirche, als Stätte gebaut worden, um Gott zu verehren, dem Menschen Orientierung zu geben und ihn im Glauben zu stärken.

Irgendwie scheint mir diese Kirche symbolisch für uns Christen zu stehen. Über Jahrhunderte hinweg mussten wir etliche »Sandflüge« überstehen. Denken wir an Verfolgungen, Diktaturen, Kriege, veränderte Werte und Weltanschauungen, die nicht gut waren – manches von alledem durch Kirche sogar mitgetragen oder gar mit ins Leben gerufen. Vieles aus dem christlichen Glauben scheint auch heute schwach geworden zu sein, manches zu verschüttet. Aber das Zentrum des Glaubens, das möge uns Kraft und Zuversicht geben, das Zentrum des Glaubens ragt unerschütterlich heraus, wie der Kirchturm der versandeten St. Laurentius-Kirche: Jesus Christus. AMEN!

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke