Suche

Nachrichten Ansicht

News

08.08.2021

GOTTES WORT ZUM SONNTAG - 08.08.2021

ANDACHT MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Am 8. und 15. August werden keine Gottesdienste in der St. Georg Kirche gefeiert. Sie finden an beiden Tagen hier einen Link zur Videoandacht auf dem YouTube-Kanal von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke.

Das Predigtwort steht im Buch der Psalmen (Psalm 33, Vers 12):

»Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.«

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

MAUERBAU!  

Liebe Leserinnen & Leser,

am kommenden Freitag, dem 13. August, nähern wir uns wieder einmal einem geschichtsträchtigen Datum an. Wer es nicht unmittelbar selbst miterlebt hat, der oder die kann sich wohl kaum in diese Zeit hineindenken, in der auf deutschem Boden tatsächlich zwei verschiedene Staaten existierten. Wobei dann noch einer dieser beiden Staaten – um es einmal ironisch auszudrücken – seine Bürger so sehr liebte, dass er sie überhaupt nicht gehen lassen wollte und sie hinter eine Mauer brachte. Eine Mauer, ein Durchgangsverbot mitten in Deutschland? Wer hätte sich so etwas träumen lassen? Vehement hatte die DDR-Regierung natürlich vorher noch bestritten, dass so etwas in Planung sei. Doch die DDR war eben auch ein Staat, der sich von vielen Ideologien leiten ließ, die mit unserem heutigen Bild des Menschen und seiner Welt nicht mehr wirklich d’accord gehen. Die Bedeutung eines staatlich gewollten Atheismus wurde gefordert und gefördert und wird durch einen Reim verdeutlicht, der in der DDR ab ca. den 60er-Jahren populär wurde: »Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein!« Ein Motto, das wohl wie kaum ein Anderes, menschliche Selbstüberschätzung und menschliche Selbstüberheblichkeit zum Ausdruck brachte. Es war nicht ungefährlich, etwas gegen solche Ideologien zu äußern. Ein mutiger Pfarrer jedoch brachte trotzdem einen gegenteiligen Reim in Umlauf: »Ohne Sonnenschein und Gott geht die ganze Welt bankrott!« Für die DDR behielt er damit recht. Sie endete 1989/1990 in einer ziemlichen Pleite – staatlich, ideologisch, wirtschaftlich.

Was hat das ganze dieser Tage mit uns zu tun? Man kann diesen geflügelten Reim auch noch anders verstehen: »Ohne Sonnenschein und Gott geht die ganze Welt bankrott!« Mit Blick auf die vielen Opfer und Geschädigten der Flutkatastrophe in unserem Land, mit Blick auf die wieder steigenden Infektions- und Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, will uns unser Predigtwort für den heutigen Sonntag deutlich machen: Es ist gut, für den Einzelnen wie auch für ein ganzes Volk, wenn wir Gott – trotz aller Not, trotz allem Leids, trotz aller Probleme und ungeklärten Fragen – ganz bewusst in unser Leben mit einbeziehen, ihn nicht vergessen oder gar innere Mauern gegen ihn hochziehen. Das sollten wir auch für uns, dieser Tage, mit bedenken.

Denn Gottes Wirken in unserem LEBEN, bedeutet vor allem eines: LEBEN unter seinem SCHUTZ und SEGEN. Fällt es Ihnen schwer das zu glauben? Lassen Sie es uns dennoch versuchen. Denn der Glaube kann im wahrsten Sinne des Wortes Wunder bewirken, wenn wir mit Gott rechnen. So sagte auch mit Rückblick auf den Mauerfall im Herbst 1989 der ehemalige Vorsitzende des DDR-Ministerrates Horst Sindermann: »Mit allem haben wir gerechnet, nur nicht mit Gebeten und Kerzen.« Rechnen wir mit Gott, trotz allem und vielleicht gerade dieser Tage. AMEN!

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne. AMEN!  

Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Woche.
Bleiben Sie behütet und bewahrt.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto: Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)