Der Herr war mit Josef, und was er tat, dazu gab der Herr Glück.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Liebe Leserinnen & Leser,
»Jeder Mensch sei seines Glückes Schmied.«, behauptet ein bekanntes Sprichwort. Man hält sein Glück also letztlich in der eigenen Hand. Die Geschichte von Josef im Alten Testament der Bibel lehrt uns jedoch anderes.
Josef wird von seinem Vater bevorzugt und weckt damit den Neid und die Feindschaft seiner älteren Brüder. Sie beschließen, ihn loszuwerden, und verkaufen ihn an vorbeiziehende Händler. Die reichen Josef in Ägypten an einen gewissen Potifar weiter, der Kämmerer und oberster Leibwächter des ägyptischen Pharaos ist. In sein Haus wächst der Sklave Josef weiter heran. Und da ihm alles glückt, was er in die Hand nimmt, setzt ihn Potifar als Verwalter über Haus und Hof ein. Als dessen Frau dann ein Auge auf Josef wirft und diesen zu verführen versucht, weigert Josef sich. Gekränkt rächt sich Potifars Frau. Es gelingt ihr, die Geschichte zu verdrehen. Josef kommt daraufhin ins Gefängnis. Dort wird er bald Stellvertreter des Gefängnisleiters. Denn: „Der Herr war mit Josef, und was er tat, dazu gab der Herr Glück.“ – Dass sich unglückliche und mitunter ausweglose Lebenslagen für Josef wenden, verdankt er also nicht seiner eigenen „Schmiedekunst“. Das Glück im Unglück kommt vielmehr von außen auf Josef zu. Gott lässt glücken.
Ein überaus tröstlicher, vor allem aber entlastender Gedanke, auch für uns dieser Tage.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie zum beginn der neuen Woche die Botschaft dieses Losungswortes glauben können: Gott ist bei Ihnen, und was Sie tun, dazu gibt der Herr Glück.
Gott bewahre unser Herz und unsere Sinne, in diesem Glauben. AMEN!
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)