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30.10.2020

ANDACHT AM REFORMATIONSTAG

mit Pfarrer Feilcke um 17.00 Uhr in der St. Georg Kirche

Die gesamte Andacht zum Reformationstag von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke können Sie am Ende dieses Beitrags als PDF-Datei aufrufen und lesen.

Gnade sei mit uns und der Friede, von Gott, unserem Vater im Himmel und unserem Herrn, Jesus Christus. AMEN!

Liebe Leserin, lieber Leser,

ab Montag, den 02.11. ist es also soweit. Die Weichen sind gestellt worden. Der erneuerte Lockdown, zumindest für einen Teil unseres öffentlichen Lebens steht kurz bevor. Unsere Krankenhäuser, Kliniken und Intensivstationen fechten schon seit Wochen wieder einen nervenaufreibenden und kräftezehrenden Kampf gegen die massenhaften Ansteckungen mit den Corona-Virus. Nicht wenige Menschen in unserem Land sind angesichts der explodierenden Infektionszahlen sowie der bevorstehenden und prognostizierten Einschränkungen für die kommenden Wintermonate in großer Sorge oder gar Angst.

Und als wäre das alles noch nicht schon genug. Nein, für den Erhalt und den Schutz des gesunden und guten Lebens, muss in unserem Land immer mehr im nicht nachvollziehbaren Sinn gestritten werden. Die Krankheit und ihre ansteckende Gefährlichkeit werden von vielen Menschen in unserem Land geleugnet oder durch egoistisches Fehlverhalten bewusst ignoriert.

31. Otokber 2020. Es ist Reformationstag. Unsere evangelische Kirche ist ja, wenn man es genau nimmt, auch aus Streit und Protest heraus entstanden. Vermutlich ist Martin Luther deshalb auch nach über 500 Jahren immer noch die schillernde Persönlichkeit dieses geschichtlichen Ereignisses, eben weil er unter all seinen Mitstreitern am besten streiten konnte. Allerdings nicht – soweit ich weiß – indem er sich geprügelt oder andere mit dem Gewaltausübung bekämpft hat. Martin Luther war ein Mann des Wortes. Seine Thesen, seine Vorlesungen, seine Reden, seine Flugschriften und natürlich, allem voran, seine Übersetzung der Bibel.

Ach ja, eines wird manchmal leicht vergessen. Da waren auch noch im nicht gerade kleinen Umfang und mit nicht geringer Wirkungskraft, seine Lieder.

Luthers Lieder: manche fast in einer kindlichen Glaubenssprache, wie etwa „Vom Himmel hoch da komm ich her“. Manche informierend und mitunter sehr persönlich aus dem eigenen Leben erzählend, wie etwa „Nun freut euch liebe Christeng’mein“. Und manche Lieder sind regelrechte Streitlieder, in denen deutlich wird, mit was für Spannungen und Konflikten Martin Luther zeit seines Lebens zu kämpfen hatte.

Eines haben alle Liedtexte und Melodien Martin Luthers gemeinsam: hier dichtet und sing jemand, der felsenfest glaubte, dass Gott in dieser Welt wirkt. Luthe glaubte fest an Gottes Gegenwart in dieser Welt. Darauf vertraute er und dafür stritt er auch mit so manchem Zeitgenossen. Sein wohl am weitesten bekanntestes Lied dazu „Ein feste Burg ist unser Gott.

503 Jahre nach Martin Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg, wurde das Jubiläum unter besondern Rahmenbedingungen begangen.  Zahlreiche christliche Brüder und Schwestern sind der Einladung gefolgt und haben am Reformationstag einen Gottesdienst in der Delligser St. Georg Kirche gefeiert.

Am Vormittag feierte unser Landsbischof Dr. Christoph Meyns einen Radio-Gottesdienst. Aus der früheren Wirkungsstätte unseres ehemaligen Pfarrers Bernhard Knoblauch, der Klosterkirche in Braunschweig-Riddagshausen, übertrug der Norddeutsche Rundfunk (NDR) live am Reformationstag, 31. Oktober. Die Predigt hielt Landesbischof Dr. Christoph Meyns zum Thema „Zur Freiheit berufen“. Er ging der Frage nach, worin die „Freiheit eines Christenmenschen“ (Martin Luther) heute besteht. Der Gottesdienst ist auf der Internetpräsenz der Evangelischen Kirche im NDR zum Nachhören verfügbar.