Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.
Angst wegglegen
Liebe Leserinnen & Leser,
König Ahas von Jerusalem war in einen gefährlichen Krieg geschlittert. Zwei Nachbarvölker hatte er sich zum Feind gemacht. Nun war Jerusalem, die Hauptstadt seines Reiches, direkt bedroht. Anschaulich wird im Buch des Propheten Jesaja im Alten Testament der Bibel erzählt, dass die Bewohner Jerusalems vor Angst zitterten, »wie die Bäume im Wald beben im Wind.«
Der König ging nochmals an den heikelsten Punkt der Verteidigungsanlagen der Stadt, an die Wasserleitung unten im Tal. Denn wenn erst einmal kein Wasser mehr in die Stadt kam, mussten sie aufgeben.
Da trat im Namen Gottes der Prophet Jesaja diesem König Ahas entgegen mit der kühnen Forderung: »Fürchte dich nicht!« Als ob man Angst ausknipsen könnte wie einen Lichtschalter. Als ob man Furcht weglegen könne wie ein verschmutztes Hemd in den Wäschekorb.
Hier habe ich gemerkt: so kann nur Gott, der Herr, selbst reden. Er weiß um die Abgründe der Angst. Er kennt das verkrampfte Herz. Aber deshalb spricht er auch so klar in unserem heutigen Losungswort: „»Hüte dich und bleibe still! Fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.«
Die Gefahr ist damit natürlich nicht ausgeräumt, damals wie auch heute nicht. Die Bedrohung ist nicht einfach weggeblasen. Damals der Krieg, heute das Corona-Virus. Aber Gott zieht selbst eine Mauer des Schutzes um uns herum. Sie besteht darin, dass wenn wir glauben, dass er da ist, die Angst uns nicht niederdrücken kann. Die Angst muss uns dieser Tage nicht so sehr einschnüren, dass wir meinen, keine Luft zum Bewegen oder gar Atmen mehr zu haben.
Gewiss, für viele Menschen, die derzeit auf den Intensivstationen in unserem Land liegen, ist die Bewegungsnot und Atemnot leidvolle Realität. Viele ringen um Leben oder Tod.
Doch um wie viel mehr kann es hier als leidvoll betroffene Person oder leidvoll mitleidende Person helfen, zu wissen, ja zu glauben, dass Gott, der uns zum Glauben ermutigt, diesen Glauben selbst vorgelebt hat. Durch Jesus Christus, der den Beweis der Treue Gottes zu uns erbrachte, bis er am Kreuz starb. Wer kann da meinen, Gottes Wort narre uns?
Ich glaube fest, Gott, der Herr, kann uns in all unseren Sorgen und Ängsten tröstend und helfend zur Seite stehen – durch den Glauben.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten, hoffentlich schönen sonnigen Tag. Bleiben Sie behütet!
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke.

