Der Name des Herrn ist ein starker Turm, der Gerechte eilt dorthin und findet Schutz.
Sandkörner im Wind
Liebe Leserinnen & Leser,
der ehemalige Bundesvorsitzende der SPD, Hans-Jochen Vogel, sagte einmal in einem Interview: »Meine Hauptsorge ist, dass wir die Orientierung verlieren; dass wir zu Sandkörnern werden, die es hin und her weht.« Nach seinem eigenen Halt gefragt, antwortete er: »Der Haltepunkt in meinem Leben ist der Glaube an einen persönlichen Gott.«
Im Informations- und Pandemiegewirr unserer Tage ist allerdings eine gewisse Orientierungslosigkeit festzustellen. Es gibt eine Zerrissenheit der Meinungen und teilweise eine große Ratlosigkeit. Wie wirken verschiedene Mutationsvarianten des Corona-Virus auf uns Menschen? Werden wir die Pandemie jemals wieder in den Griff bekommen? Was ist mit all den ganzen anderen Krisen- und Konfliktherden auf unserer Erde? Werden wir Menschen es überhaupt schaffen können, gemeinsam zu leben, friedlich, nützlich und glücklich?
Viele sind vom Wirbelsturm der Ansichten, Risiken und Möglichkeiten völlig verunsichert und werden wie Sandkörner hin- und hergetrieben. Wir brauchen etwas, was uns Halt gibt, woran wir uns festmachen und orientieren können.
Meiner Meinung nach bietet hier kaum etwas so wenig Halt wie die tagesaktuelle Meinung von Menschen. Wie schnell wird manche Überzeugung vom Sturmwind der Ereignisse verweht. Gerade die Menschen, die in Verantwortung stehen, stellen das oft genug unter Beweis. Halt finden wir nicht im Treibgut unserer Zeit, sondern nur dort, wo etwas fest steht. Jesus Christus sagte einmal: »Wer meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, wird am Ende dastehen wie ein kluger Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baute. Als dann die Regenflut kam, die Flüsse über die Ufer traten und der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, stürzte es nicht ein, weil es auf Fels gebaut war.« (Matthäus 7,24-25). Er hat seine Meinung uns gegenüber nie geändert. Was er sagte und wie er zu uns stand, das steht fest, seit 2000 Jahren. Wer seinen Worten vertraut, hat nicht auf Sand gebaut. Daran hat auch Hans-Jochen Vogel sein Leben festgemacht. Und Sie?
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

