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20.01.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 20.01.2021

Losungswort im 2. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth (Kapitel 3, Vers 17)

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Corona-Pandemie hat nicht nur unser Leben sondern bei vielen Menschen auch das eigene Bewusstsein verändert. Fragen, Schuldvorwürfe, Ängste und Sorgen umgarnen uns zuweilen wie die Fäden der Spinne ihre Beute: Habe ich auch alles richtig gemacht? Habe ich alle Abstands- und Hygieneregeln im entscheidenden Moment eingehalten? Wie wird es weitergehen? Werde ich meinen Arbeitsplatz, wenn der Lockdown immer weiter läuft, immer noch sicher haben? Wie wird es mit meinen älteren und kranken Mitmenschen weitergehen? Wie kann ich in all den Einschränkungen einen guten Draht zu meinen Kindern oder Enkelkindern aufrecht erhalten?

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie derzeit ähnliche oder sogar die gleichen Gedanken beschäftigen, dann lassen Sie diese zu. Lassen Sie sich aber von ihnen auch nicht erdrücken. Die aktuelle Dunkelziffer derjenigen in unserem Land, denen solche Gedanken aufgrund ihrer derzeitigen beruflichen oder privaten Situation die Luft zum Atmen nimmt, kann derzeit wohl keiner so richtig abschätzen. Das Vergangene und die Zukunft werden so zu einer Bedrohung, aus der wir uns nur schwer selbst befreien können. 

Wie gut, wenn uns dann Gottes Wort etwas anderes sagt. Wenn es uns sogar herausruft aus Schuldvorwürfen, Ängsten und Sorgen in ein Lebensgefühl der Freiheit.

Was ist damit gemeint, fragen Sie sich vielleicht und wie kann ich diese Freiheit denn fühlen? Erinnern Sie sich an die Pfingstfeste der letzten Jahre, 2020 einmal ausgenommen? Ich habe die Pfingstfeierlichkeiten immer als schöne und fröhliche Zeit in Erinnerung. Gemeinsame Gottesdienste, bei passendem Wetter sogar im Freien. Pfingsten als ein Fest, wo sich der Wille zeigt, eine frohe Zeit miteinander zu haben und die inneren wie äußeren Beschwerden des Alltags einfach einmal sein zu lassen. Ein aufrechter Gang, ein offener Blick – so habe ich über die Jahre viele Menschen an Pfingsten erlebt. Das wir so empfinden dürfen, ist ein Geschenk. Ein Geschenk von Gottes guten, heiligen Geist, der genau einen solchen aufrechten Gang und einen solchen offenen Blick schenkt. Nicht nur auf unser Leben und auf unsere Welt, sondern und vor allem auch auf Gott hin. Darin zeigt sich die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes, die uns allen durch Jesus Christus geschenkt wird.

Martin Luther war dieses Wissen und Empfinden übrigens so wichtig, dass er seinen alten Familiennamen Luder in Luther änderte. Denn in zweiterem erklingt das griechische Wort eleutheria, das Wort für Freiheit.

Ich wünsche Ihnen für diesen Tag die Kraft, aus dem Glauben an Gott und seinen guten Geist der Freiheit zu leben. Er möge Sie stützen und stärken und alle inneren wie äußeren Mauern kleiner werden lassen.    

Einen gesegneten Tag wünscht,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke