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03.04.2021

GOTTES WORT ZUM KARSAMSTAG 3.4.2021

Das Losungswort steht im 1. Petrusbrief (Kapitel 3 - Vers 18)

Christus hat gelitten, ein für alle Mal um der Sünden willen, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führe.

BRÜCKEN INS NICHTS!

Liebe Leserinnen & Leser,

Karsamstag wie Karfreitag zur Ruhe und Besinnung ein. Und zum Nachdenken. Über Gott und meine Beziehung zu ihm, ganz persönlich, ganz direkt. Friedrich von Bodelschwingh hat es einmal so gedichtet: »Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha«. Ist dem so, dieser Tage? …

Waren Sie schon einmal in Italien gewesen? In diesem Land, das durch die Corona-Pandemie letztes Jahr so schlimm betroffen gewesen ist, denken wir nur an die vielen Bilder von toten Menschen aus der Lombardei, gibt es viele Bauwerke, die nie zu Ende gebaut wurden. Mangelnde Finanzen, Korruption oder Fehlplanung sind oft der Grund. Dazu gehören auch einige Brücken, die nie fertiggestellt wurden und somit nur bis zur Hälfte reichen. Als ich dieser Tage eine solch unfertige Brücke aus Süditalien auf einem Foto sah, dachte ich: »Was hat diese Brücke eigentlich für einen Sinn? Sie ist in ihrer ursprünglichen Funktion schlicht ein Bauwerk zum Überspannen von Hindernissen. Was wenn das nicht gegeben ist? … ...«

Und dann kam mir ein Gedanke. Zwischen uns Menschen und Gott ist es ähnlich. Unser Problem ist eine eigentlich unüberbrückbare Trennung von Gott. Die Bibel benennt diese Trennung auch: die Sünde, d.h. das sich bewusste Abwenden und Nicht-Leben mit Gott. Wird dieses Problem nicht gelöst, bleiben wir eben von Gott getrennt. Es fehlt schlichtweg die Verbindung. Menschen, die das erkannt haben, wollen diese Trennung von ihrer Seite aus überbrücken. Sie versuchen oft, den trennenden Graben zu überbrücken. Was lassen sie sich nicht alles einfallen. Und unter ihnen gibt es gewiss auch viele, die ehrlich versuchen, ihr Bestes zu geben. Aber seien es Taufe, Rituale oder der Besuch einer Kirche, all diese Dinge können den Graben nicht überbrücken. Auch »gute Werke« helfen nicht. Die Bibel sagt in Römer 3,20 ganz klar, dass niemand aufgrund eigener Werke zu Gott kommen kann. Die Brücken, die der Mensch von seiner Seite her baut, sind alle zu kurz oder zu instabil.

Doch jetzt kommt die gute Botschaft. Gott will Gemeinschaft mit uns haben, deshalb baute er eine eigene Brücke, auf uns zu. Und zwar eine vollständige, eine stabile Brücke. Sie sehen die Brücke im Bild. Es ist das Kreuz Jesu. Jesus Christus ist diese Brücke zu Gott, die allein tragfähig und sicher ist und bis »nach drüben« reicht, weil sie von Gott kommt. Diese Brücke hat Gott viel gekostet. Denn Jesus starb dabei für uns, obwohl er es nicht hätte tun müssen. Doch er ist der Weg, die wirkliche Verbindung zu Gott, was ich im Glauben in Anspruch nehmen darf. Der Weg und damit auch der Himmel stehen offen. Ich kann über die Brücke, Jesus Christus, zu Gott kommen. Er nimmt mich auf.

Einen gesegneten Karsamstag wünsche ich Ihnen.   

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto: Verlag Haus Altenberg / Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz)