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01.02.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 01.02.2021

Losungswort aus dem Lukas Evangelium (Kapitel 17, Vers 5)

Die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben!

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Stärke uns den Glauben!« Das ist ein Gebet für Momente, in denen die Angst wächst und die Hoffnung schrumpft. Das Gott auf solche Bitten hört und antwortet, belegen beispielsweise Rückmeldungen von Mitgliedern aus unserer Kirchengemeinde, die sich in den letzten Tagen für eine Sonderausgabe unseres Gemeindebriefes mit Andachten oder für die auf YouTube eingestellten Andachten bedankt haben. Diesen Dank gebe ich hiermit auch gerne weiter an alle, die bei dieser Arbeit tatkräftig mitwirken. Ohne Sie wäre das nicht möglich. DANKE!

Die Freunde Jesu in unserem Losungswort, seine Jünger, sagen nun aber in gewisser Weise gerade nicht »Danke« sondern »Bitte«. Sie bitten um die Stärkung ihres Glaubens. Das ist sicher nicht verkehrt, solange dieses Gebet nicht zum Ersatz dafür wird, selber aufzustehen und mit eigenen Händen und Füßen zu tun, was notwendig ist. Denken wir beispielsweise an die überwiegende Mehrzahl der Menschen in unserem Land, die im wahrsten Sinne des Wortes »mit eigenen Händen und Füßen das tun, was unter den Maßnahmen und Regeln des jetzigen Corona-Lockdowns notwendig ist«. Leider gibt es aber auch die andere Seite der Medaille mit denjenigen, die meinen mit bewusstem Ignorieren dieser Maßnahmen und Regeln oder mit einem für mich »blinden Glauben an irgendetwas oder irgendwen«, sich und Andere immer wieder gefährden. Nicht ganz so genau, aber diesem Verhalten zumindest in Gedanken sehr nahe, scheint es auch bei den Freunden Jesu gewesen zu sein.

Jesus erklärt ihnen anhand eines Beispiels etwas, das sie eins zu eins in ihrem Miteinander umsetzen sollen. »Nehmt an«, sagt er, »ein Mensch tut einem anderen Unrecht, bittet aber dafür um Entschuldigung!« (Vers 3 im selbigen Kapitel) Es geht Jesus nicht um große Theologie oder heilige Gefühle, sondern um einen Lebenswandel, der zu Gott passt. Die Jünger antworten darauf mit den Worten aus unserer Tageslosung: »Stärke uns den Glauben!« Jesus winkt ab. »Wenn euer Glaube klein ist wie ein Senfkorn, könnt ihr diesem Baum befehlen, sich ins Meer zu verpflanzen.«

Das ist eine bildhafte Entgegnung, die uns sagen will: Sei treu im Kleinen. Tue mit deinem Glauben an einen großen Gott, was dir möglich ist. Tue, was in Gottes Augen gut ist.

Jesus nimmt die Anfrage seiner Freunde ernst. Viele Menschen sagen heute: »Es ist eigentlich egal, was jemand glaubt.« Der Apostel Paulus sagt zu solch einer Haltung: »Wichtig ist nicht nur, dass du glaubst, sondern was du glaubst, an wen du glaubst.« Es geht also um mehr, als nur um griffige Floskeln. Es geht um den von Jesus angesagten Lebenswandel, der zu Gott passt. Der Publizist und Dichter Ernst Moritz Arndt bringt es in einem seiner Lieder auf den Punkt:

»Ich weiß woran ich glaube, ich weiß, was fest besteht, wenn alles hier im Staube wie Sand und Staub verweht. Ich weiß, was ewig bleibet, wo alles wankt und fällt, wo Wahn die Weisen treibet und Trug die Klugen prellt.«

Gott stärke ihren Glauben dieser Tage und lasse sie treu sein im Kleinen.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke