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07.01.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 07.01.2021

Losungswort steht im Johannes Evangelium (Kapitel 15 - Verse 5 bis 7)

"Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren."

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Bild vom Weinstock ist inspirierend. In unzähligen Kirchenbauten und Werken der Malerei hat es seinen Ort gefunden. Das Bild vom Weinstock ist deshalb so inspirierend, weil es ein Bild der Fülle ist. Erinnern Sie sich selbst? Wie schmeckt die Frucht des Weinstocks, die Traube? Wunderbar süß und wohl. Was verbinden wir mit dem Getränk des Weines? Fröhlichkeit, Festlichkeit, Gemeinschaft.

Das Bild von Jesus Christus als dem Weinstock ist aber auch ein Lehrbild aus der Zeit der Reformation. Martin Luther hat es gerne zur Veranschaulichung herangezogen.

Und in gewisser Weise muss ich dem alten Luther heute, über 500 Jahre später, hier zustimmen: Das Bild vom Weinstock macht auch heute noch deutlich, dass nur der Glaube an einen selbst, an die heilvolle Kraft der eigenen Werke, sich als Irrweg erweist.

Mein Grundkurs in Biologie liegt zwar schon etwas zurück, aber soviel weiß ich noch: Keine Frucht wird aus sich selbst heraus zur Frucht. Keine Frucht gewinnt ihren Lebenssaft, weil sie so appetitlich und schön anzusehen ist. Sondern es ist genau umgekehrt: Die Frucht gelangt zu ihrer vollen Reife und erfreut alle, die von ihr kosten, weil sie beständig genährt wird, weil sie nie von ihrem Lebenssaft abgeschnitten wird.

„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“, sagt Jesus. Wir müssen nicht selber versuchen, in Gedanken, Worten und Taten all das zu meistern, zu was uns das Leben herausfordert. Alles, was wir tun müssen, ist am „Weinstock Christus“ zu bleiben. Die befreiende Nachricht Jesu lautet: „Ich bin bei dir. Glaube an mich.“

Mir steht ein großer Baum vor Augen, der vor Jahren im Garten meiner Eltern stand. Eines Tages mussten wir ihn aber fällen. Seine Wurzeln waren zu tief und zu weit in das Erdreich eingewachsen, dass er den anderen Pflanzen um ihn herum das Wasser und die Nährstoffe aus dem Boden wegnahm. Darum war er auch so groß geworden.

Was für einen Baum der gute Wurzelboden ist, das ist für uns Christen die andauernde Verbindung mit Jesus. Vom Glauben an ihn hängt so viel, hängt eigentlich alles ab. Wenn wir ihn links liegen lassen, dann schneiden wir uns von der Fülle und von der Kraft des Glaubens selber ab. Das Bild vom „Weinstock Christus“ und dem Dranbleiben an ihm ist genau deshalb ein so schönes Bild, weil es ein kraftvolles und hoffnungsvolles Bild ist. Christus und seine Worte - eine nie versiegende Quelle voller Lebenskraft und voller Lebensfreude. Ist es nicht gerade auch genau das, was wir in diesen Tagen gut gebrauchen können?      

Ich wünsche es Ihnen, dass Sie in Jesus verwurzelt bleiben und sein Wort uns in Gedanken, Worten und Taten leitet.

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke