Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!
IST VERTAUEN EINFACH?
Liebe Leserinnen & Leser,
vor einigen Jahren machte ich ein Praktikum in einer Werkstadt für Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung. Sehr ans Herz wuchsen mir in dieser Zeit vor allem die Menschen mit Trisomie 21, dem sog. Downsyndrom. Viele von ihnen waren trotz ihrer Einschränkungen total entspannte und zueinander über die Maßen freundliche Menschen. Keine Spur von Bedauern oder gar Tristesse, weil ihr Leben anders war als das vieler ihrer Mitmenschen. Im Gegenteil, wenn ich mit ihnen mich zu Andachten in den Werkstädten zusammenfand, war eine Freude und Glücklichsein über diese Momente der Gemeinschaft untereinander und der Gemeinschaft mit Gott vorhanden, dass ich immer wieder staunend und fröhlich von dannen ging.
Von diesen Menschen mit Down-Syndrom habe ich damals folgendes gelernt: Wir dürfen uns mit allem, egal was es ist, zu Gott wenden. Das Problem dabei ist, dass wir meist oft und zu lange über alles Mögliche reden, wie schwer es für uns doch ist, dass man nichts machen könnte und dass wir dabei Gott so manches mal gar nicht mit bedenken. Doch je fester und inniger das Vertrauen auf ihn ist, desto mehr können wir die im Glauben an ihn geschenkte Geborgenheit erleben. Für die Menschen in den Werkstädten war es eine besondere Erfahrung, diese Geborgenheit im Worte Gottes, im Gesang und im Gebet zu erleben. Sie waren dafür dankbar und glücklich – trotz allem. Aber, so könnte ja eingewandt werden, was wenn sie noch ………?
STOP! Ich glaube, auch dann wären sie dankbar gewesen und hätten sich nicht weniger an Gott und dem Glauben an ihn erfreut.
Eine Glaubenshaltung, die mich dieser Tage nachdenklich und erneut staunend macht.
Gott segne Sie,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)