Siehe: Der die Berge gemacht und den Wind geschaffen hat, der dem Menschen sagt, was er im Sinne hat – er heißt »Herr, Gott Zebaoth«.
Was für ein Wort!
Liebe Leserinnen & Leser,
was für ein schönes Schöpfungswort von Gott, der die gewaltigen Berge und Winde geschaffen hat und der den Menschen Anteil gibt an seiner Weisheit. Das ist doch wunderbar, möchte man meinen. Dann aber zeigt ein weiterer Blick ins Buch Amos etwas ganz anderes:
Da beschwert sich Gott durch den Propheten Amos bitter, dass sein Volk seine Weisungen einfach in den Wind schlägt. Ja, sie haben offenbar gespürt, dass etwas nicht in Ordnung ist, vielleicht durch eine Hungersnot oder kriegerische Unruhen. Darum organisieren sie besondere Opfer, aber die soziale Gerechtigkeit untereinander vergessen die Menschen. Sie bringen diese offenbar gar nicht in den Zusammenhang mit ihren Gottesdiensten, wo sie Gott singen und anbeten.
Nicht wenige Menschen halten heutige Naturkatastrophen oder Pandemien, wie aktuell die Corona-Krise, für Warnungen oder gar Strafen Gottes. Ich finde, man muss diese Vorstellung nicht wieder aufleben lassen. Was Gott im Sinn hat, nämlich das Arme nicht unterdrückt, Recht nicht gebeugt und Fremde nicht benachteiligt werden, dass lässt er uns heute noch wissen, nicht zuletzt durch die Taten und Worte Jesu.
Sehen und hören wir auf diese Worte und Taten Jesu dieser Tage vielleicht noch einmal etwas genauer. Sie sind genauso wie das Prophetenwort von Amos ein eindringliches Zeugnis dafür, dass Gott uns alle ansprechen will. Gott geht jedem von uns etwas an. Das soll ein mutmachendes, aufbauendes Wort sein.
Kommen Sie gut durch diesen neuen Tag.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
