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16.01.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 16.01.2021

Das Losungswort steht im ersten Johannesevangelium (Kapitel 17 - Vers 15)

Jesus betete: Ich bitte dich nicht, Vater, dass du sie aus der Welt nimmst,  sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.

Liebe Leserin, lieber Leser,

klagen Sie dieser Tage zuweilen auch über all die Schwierigkeiten und all die Probleme, die Ihnen in ihrer Umgebung begegnen? Träumen Sie auch manchmal von einer Zeit des Friedens und der Ruhe? –

Irgendwie alles nur allzu menschliche Züge, gerade jetzt im Corona-Alltag. Doch Jesus sieht das offenbar anders. Im Losungswort des heutigen Tages bittet er in einem Gebet kurz vor seinem Tod ausdrücklich darum, dass Gott uns nicht aus dieser bösen Welt herausnehme. Vielmehr ist unser Platz gerade in dieser bösen Welt.

Wie kommt Jesus zu dieser Bitte? Ist sie überhaupt angebracht, in Tagen wo Tausende von Menschen sich in unserem Land tagtäglich mit dem Corona-Virus infizieren und unzählige dann auch daran sterben? Sehnen wir uns nicht mehr denn je nach einer besseren, heileren Welt?

Worum geht es Jesus in seinem Gebet? Mit seinem Gedanken, dass wir in der Welt, also da wo wir sind und leben bleiben, legt uns Jesus nicht nahe mit den sprichwörtlichen Wölfen zu heulen oder sich immer und ständig dem großen Meinungsmainstream anzupassen. Gerade in diesen Tagen, wo viele Menschen ihren Unmut und Frust über die fortbestehenden Corona-Maßnahmen zum Ausdruck bringen, teilweise auch mit Anfeindungen und Gewalt, weist uns das Losungswort einen anderen Weg:

Als Christen sollen wir mit unserem Leben zeigen, dass man in dieser Welt auch anders leben kann. Wir können und sollen mit unserem Leben und Reden für eine bessere Welt einstehen, für eine mitmenschlichere Welt, für eine Welt, die Gott und den Glauben an seine Güte und Liebe kennt. Denn, mal Hand aufs Herz, unsere Welt wäre noch viel ärmer dran, wenn es nicht lebendige und Leben gestaltende Christen gäbe, die die Hoffnungsbotschaft von Jesus Anderen weitergäben. Darum geht es Jesus in seinem Gebet.

Doch Jesus sieht auch, im wahrsten Sinne des Wortes, die Ansteckungsgefahren, die sich in der Welt befinden: Resignation („Es bringt doch eh nichts!“), Relativierung („Warum soll ich das glauben? Das tun doch viele auch nicht!“) und vieles mehr. Das sind Aussprüche und Haltungen, wenn wir uns davon anstecken lassen, Gott aus dieser Welt und unserer Lebenswelt auszuklammern. Darum bittet Jesus um Bewahrung, nicht vor der bösen Welt, sondern in der bösen Welt, die insofern böse ist, als dass sie den guten, gütigen Gott bewusst ignoriert und ausschließt.

Auf dieses Gebet Jesu hin, können wir es aber getrost wagen, in dieser Welt zu leben. Es gibt Kraft zum Leben und zu einem anderen Leben, zu einem Leben, das mit Gott rechnet. Heute, morgen und alle Zeit.

Einen gesegneten Tag wünscht,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke