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03.03.2021

ANDACHT ZUR WOCHENMITTE AM 3. MÄRZ

VON UND MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Andachtswort steht im 1. Buch Mose (Kapitel 2, Vers 18): Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.  

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht DIE ANDACHT ZUR WOCHENMITTE zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

Angst vor dem Alleinsein.  

Liebe Leserinnen & Leser,

vor ein paar Tagen las ich in einem christlichen Nachrichtenmagazin, folgenden Bericht:

Eine ältere Dame war an bzw. mit Corona gestorben. Kurze Zeit nach ihrem Tod fand man einen kleinen Kalender in ihrem Nachtschränkchen im Schlafzimmer. Darin hatte sie die letzten Wochen Tag für Tag mit zitternder Hand vier Worte geschrieben: »Kein Besuch, niemand kommt.« Die alte Dame starb einsam und allein. – Von dem Dichter Hermann Hesse stammt die Aussage: »Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein.« – Schon auf den ersten Blättern der Bibel steht die Frage von Kain der seinen Bruder Abel ermordete: »Soll ich meines Bruders Hüter sein?« Jeder ist sich selbst der Nächste und mit sich selbst beschäftigt. Da bleiben kein Blick und keine Zeit für den Nächsten. In der nun schon seit über einem Jahr andauernden Corona-Krise, scheint sich diese Haltung leider immer wieder zu bewahrheiten, trotz des Einsatzes und der Hilfen vieler Menschen für andere Menschen.

Doch gerade die alten und kranken Menschen bleiben trotz allem oft allein zurück. Oder schauen wir auf unsere Kontakte und Beziehungen: in Familie, Beruf oder Freundeskreis. Oft erinnern sie an die Reklame von Coca Cola: Eisgekühlt! Selbst im engsten Familien- oder Freundeskreis fehlt oft das Mitgefühl. Es wird nach der Devise gelebt: Hauptsache ich bzw. wir kommen gut zurecht bzw. durch die Krise. Die Folgen solcher Lebenseinstellung sind oft enttäuschte, traurige und vereinsamte Menschen, die sich fragen: Warum lebe ich noch?

Einsamkeit war nie nach Gottes Plan. Deshalb hat er die Form der Gemeinschaft erfunden. Wenn man diesem Gedanken Gottes folgt, der uns als unser Schöpfer, wie kein anderer kennt und weiß, was wir brauchen, wird man dazu angespornt, seine Mitmenschen doch mehr wahrzunehmen und sich um sie zu kümmern – gerade jetzt in diesen Zeiten, auch wenn das nur auf Abstand geschieht.

In seinem Sohn Jesus Christus ist Gott ja sogar selbst zu uns gekommen und hat uns seine göttliche Liebe gezeigt. Und Jesus hat uns durch sein Kommen, Sterben und sein Auferstehen den Weg zu Gott dem Vater, geebnet. Er ist nur ein Gebet weit entfernt. Überlegen Sie doch einmal selbst: Wen um mich herum kann ich dieser Tage mit diesem Gott der Liebe eine Freude bereiten, damit er oder sie sich nicht mehr so einsam und allein fühlen?  

Gott segne Sie und diesen Tag,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke