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26.03.2021

GOTTES WORT ZUM TAGE - 26.03.2021

Das Losungswort steht im Buch des Propheten Jeremia (Kapitel 2 - Vers 21)

So spricht Gott der Herr zu seinem Volks: Ich hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock?

Ein passendes Bild?!

Liebe Leserinnen & Leser,

das biblische Bild vom Weinstock passt jederzeit. Nicht losgelöst, sondern gebunden an den Wurzelstamm ist die Weinrebe. Sonst wachsen keine Früchte.

Man übertrage diesen Gedanken einmal auf unser Miteinander: wir sind wildes Gewächs, wenn wir uns von anderen Menschen abkapseln. Wo wir uns aber einsetzen in der Nachbarschaft, in einer Gruppe oder Interessengemeinschaft, da sind wir Mitarbeiter füreinander und in gewisser Weise auch Mitarbeiter Gottes.

Nun gut, werden Sie jetzt vielleicht denken. Klingt ja ganz nett, der Gedanke. Aber seit nunmehr fast einem Jahr lässt sich das nicht mehr wirklich in die Tat umsetzen. Das Bild des Weinstocks aus dem Losungswort steht für die Botschaft Gottes an uns, dass er uns braucht. Aber das ist dieser Tage gar nicht so einfach. Das Bild des Weinstocks aus dem Losungswort hält uns vielleicht sogar dazu an, dass wir auf Eigennutz und Selbstgefälligkeiten verzichten um für Andere da zu sein, aber das gelingt ja auf immer weniger Wegen dieser Tage. Fazit: die Verantwortung füreinander und miteinander ist dieser Tage gar nicht so leicht wahrzunehmen geschweige denn anzunehmen.

Diesen Gedanken gilt es unter den jetzigen Umständen einfach einmal so stehen zu lassen. Es gilt aber auch auf alle Fälle festzuhalten an den Grundlagen unserer Verantwortung vor Gott!

Hier zucken vielleicht innerlich manche Menschen heutzutage zusammen. Ich soll eine Verantwortung vor Gott haben? Habe ich richtig gelesen (gehört)?

Schauen wir noch einmal auf das Bild des Weinbergs, dann können wir vielleicht einander im Verstehen näherkommen. Der Weinberg mit seinen Rebstöcken war besonders bei den Malern der Reformationszeit das zeichenhafte Bild für unsere Welt. An Altarwänden sieht man, wie verschiedene Menschen die Weinstöcke begießen oder von Schädlingen befreien. Ich glaube, dieses Bild ist doch PASSEND. Es entspricht in gewisser Weise der derzeitigen Arbeit vieler Politikerinnen & Politiker, vieler Krankenhäuser & Altenheime, vielen Hilfs- & Wohlfahrtsorganisationen: in Verantwortung vor Gott und den Menschen zu handeln. Martin Luther meinte zu diesem Problemfall des christlichen Handelns in Not- und Krisensituationen einmal: »Man sollte tun, was man für Andere im Sinne Jesu und in Verantwortung füreinander tun kann. Das andere, was nicht mehr in meiner Macht steht, sollte ich Gott anbefehlen.«    

Mich tröstet und beruhigt dieser Gedanke ungemein.

Ein Gott befohlen,  

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke