Am Samstagmorgen kurz vor 9.00 Uhr trafen sich die Mitglieder des Propsteivorstands mit Landesbischof Dr. Meyns und seinem Referenten Pfarrer Kruse bei Pülm-Reisen in Rhüden.
Pünktlich um 9.00 Uhr startete die Rundreise unter dem Motto "Propstei erFahren". Die große Fläche der ländlich geprägten Propstei Gandersheim-Seesen und die Vielfalt im Harzer Vorland wie Leinebergland sollte exemplarisch "erFahren" werden.
Nauen
Erstes Etappenziel war die renovierte Dorfkirche in Nauen bei Lutter am Barenberge. Kirchenvorstandsvorsitzender Rüdiger Grund stellte die Herausforderungen des kirchlichen Lebens in einem kleinen Ort (rund 350 Einwohner) und die durchgeführten Renovierungsarbeiten vor.
Auf dem Rückweg passierte die Reisegruppe den sogenannte "Blutacker".
In der Schlacht am Ortsrand von Nauen besiegten am 27.8.1626 die Truppen des Kaisers unter Tilly, das Heer des Niedersächsischen Kreises und Dänemarks unter König Christian IV. Mit rund 40.000 Kämpfern und bis zu 8.000 Toten war die Schlacht eine der blutigsten Auseinandersetzungen auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen.
Der Sage nach sei bei der Schlacht so viel Blut geflossen, dass sich der Ackerboden zu einem roten Blutacker gefärbt habe (Quelle: Wikipedia).
Gittelde
Von Nauen ging die Busfahrt über Seesen nach Gittelde. Auf dem Weg war Zeit für Klatsch und Tratsch aus dem 16. Jahrhundert: "Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel hatte eine langjährige Affäre mit der Hofdame Eva von Trott, die er heimlich auf der Burg Stauffenburg in Gittelde einquartierte. Sie gebar ihm zehn uneheliche Kinder".
Ernsthafter wurde sich über den Verlust an Arbeitsplätzen in Industrie und Handwerk sowie der Dienstleistungsangebote im Ort bzw. der Folgen ausgetauscht.
In Gittelde, dem Ort mit zwei Kirchen, stellte der Kirchenvorstand um Pfarrerin Melanie Mittelstädt und insbesondere der Ortschronist Bodo Biegling sehr kurzweilig zunächst die St. Johanneskirche und im Anschluss die St. Mauritiuskirche vor.
Heckenbeck
Die Rundreise ging weiter über Bad Gandersheim nach Heckenbeck. Heckenbeck unterscheidet sich von fast allen kleinen Orten in Südostniedersachsen durch einen Zuwachs der Einwohnerzahl. Für das erste Gespräch wurde die Weltbühne besucht. Informationen zur Weltbühne finden sich unter www.weltbuehne.info
Es schloss sich ein weiteres Treffen mit ebenfalls sehr guten Gesprächen mit dem Heckenbecker Kirchenvorstands an.
Einem
Weiter ging die Fahrt auf der Bundesstraße 64 über Kreiensen, Greene und Wenzen nach Eimen. Dort trafen die Reisegruppe erneut auf Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er ließ um 1564 die St. Georg Kirche Eimen erbauen.
In der Kirche waren viele Mitglieder des Kirchenvorstands der fusionierte Kirchengemeinde Brunsen-Wenzen-Eimen anwesend. Nach einem gemeinsame Singen von "Vertraut den neuen Wegen" stellte der Kirchenvorstand um Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke u. a. die Herausforderungen und Erfolge im Zusammenhang mit der Fusion der drei Kirchengemeinden zum Jahresbeginn 2020 vor. Nach dem Singen von "Wo ein Mensch Vertrauen gibt", ging es auf die vorletzte Etappe über Bornemannshausen und Kaierde nach Delligsen.
Delligsen
Im Familien- und Gemeindezentrum diskutierten bei Kaffee und Kuchen,
Stephan Willudda - Bürgermeister Flecken Delligsen,
Annette Allruth - Fachbereichsleiterin Bürgerservice und Gleichstellungsbeauftragte,
Carmen Zünkler - Cafe Kinderwagen/Kinderschutzbund Holzminden,
Silvia Seipelt - Kindergartenleiterin und päd. Leiterin des Familienzentrums,
Sonja Dahler - stellv. Kindergartenleiterin und stellv. päd. Leiterin des Familienzentrums,
und Mitglieder des Kirchenvorstands mit den Teilnehmenden der Reisegruppe.
Das Thema war die Vernetzung von Kirchengemeinde, Kindergarten und Familienzentrum im ländlichen Raum, an der Grenze zweier Landeskirchen und mehrere Landkreise.
Rhüden
Nach fast acht Stunden und über 150 Kilometern endete die informative und erlebnisreiche Rundreise wieder am Ausgangspunkt in Rhüden.
Es wird um Verständnis gebeten, dass auf viele inhaltliche Aspekte nicht eingegangen werden kann. Die Veröffentlichung des Visitationsberichts des Landesbischofs gilt es abzuwarten.

In der Dorfkirche Nauen v. l.: Propst Gleicher, Pröpstin Knotte, KV Vors. Rüdiger Grund und Landesbischof Dr. Meyns

Gittelde - St. Mauritiuskirche v.l.: Propst Thomas Gleicher, Pfarrerin Melanie Mittelstädt, Pröpstin Elfriede Knotte, Landesbischof Dr. Chrstoph Meyns und Ortschronist Bodo Biegling






