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17.04.2022

Ostergruß 2022

»Auf dein Wort hin, Herr, …«

Am Ende des Beitrags steht Ihnen der vollständige Ostergruß 2022 als PDF Datei zur Verfügung.

Liebe Leserinnen & Leser,

noch im Februar hätten es wohl viele von uns nicht für möglich gehalten, was wir dieser Tage erleben. Wer von uns hätte es sich vorstellen können, dass nach so vielen Jahrzehnten des Friedens ein Krieg in Europa beginnt? Seit Wochen sind wir in Gedanken, Taten und Gebeten mit den Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine und mit den vielen Flüchtlingen verbunden. Hier liegt eine sonderbare Parallele zur Karwoche und zum Osterfest.

Auch diese Zeit hat damit zu tun, dass etwas, was Menschen für absolut unvorstellbar, ja unmöglich gehalten haben, Realität wurde – wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen.

Mit Karfreitag und dem Tod Jesu am Kreuz schien alles aus zu sein. Unmöglich, dass es mit dem Glauben und der Sache Jesu wohl weitergehen könnte. Das dürften die Gedanken vieler Menschen damals gewesen sein, die Jesus und seinem Glauben angehangen haben. (Lukas 23, 32-49)

Weil es so unmöglich schien, brauchten sie Zeit, bis sie das Geschehen richtig deuten konnten. So beschreiben es die biblischen Zeugnisse. Den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus geht es so. Sie treffen einen Fremden, der mit ihnen zusammen den Weg geht. Er ist sympathisch und ihnen zugewandt – aber wer er ist, das können sie zuerst nicht fassen. Es braucht seine Zeit, bis sie ihn erkennen und bis für sie das Unmögliche wirklich wird, dass nämlich der Christus von den Toten auferstanden ist und lebt. (Lukas 24, 13-35).

Liebe Leserinnen und Leser,

unser christlicher Glaube gründet darin, dass wir nicht einfach ungläubig oder ohnmächtig stehen bleiben, mag die Welt auch noch so voller Not und Tod sein. Ich möchte Ihnen dieses Jahr folgendes Bibelwort für die österlichen Feiertage mit auf den Weg geben: Simon (später Petrus genannt) sprach zu Jesus: »Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.« (Lukas 5,5) Ostern lädt uns auch im Jahr 2022 dazu ein, sich diesem Glauben neu anzuvertrauen. Gottvertrauen, besonders in diesen schweren Zeiten des Krieges auf unserem Kontinent und unserem, noch immer durch das Corona-Virus, geprägten Alltag.  Wie kann das funktionieren, ein solches

Gottvertrauen? »Jesus lebt, mit ihm auch ich!« Kennen Sie dieses schöne, alte Osterlied? Es macht deutlich, dass ein Gottvertrauen, so wie es Simon Petrus hatte, daher rührt, dass der Auferstandene selbst, so wie es in unserer Kirche von der Kanzel zu lesen ist, versprochen hat: »Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.« In diesem Gottvertrauen schließt jede Strophe besagten Liedes mit dem Credo »Dies ist meine Zuversicht«. Und jede Strophe beginnt mit der klaren Glaubensaussage »Jesus lebt«. Ostern, lädt uns dazu ein, immer wieder neu im Gottvertrauen die eigenen Netze auszuwerfen. Das heißt, immer wieder neu aufeinander zugehen. Immer wieder neu einander in der Freude und Kraft des Glaubens zu bestärken. Denn dazu hat der Auferstandene uns und seiner Kirche versprochen, bei uns bzw. ihr zu sein alle Tage.

In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Ostern.

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke