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31.07.2022

GOTTES WORT ZUR WOCHE

Von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke

Das Predigtwort für Gottes Wort zur Woche steht im Evangelium nach Johannes (Kapitel 6, Verse 3 bis 15):

Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein

Die ANDACHT von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke und Kantorin Katrin Feichtinger steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

ANDACHT - TEIL 1

www.youtube.com/watch

ANDACHT - TEIL 2

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

JESUS. DER HERR, AUCH ÜBER IRDISCHE DINGE.

Liebe Leserinnen & Leser,

sie kennen diese Geschichte vermutlich alle. Aber was hat sie mit der heutigen Zeit zu tun? »Wenn Christen nie krank würden, immer im Überfluss zu Essen hätten und nie Geldprobleme aufkommen würden, - also im Prinzip genau die drei Dinge, die viele von uns auch und gerade in diesem Sommer beschäftigen – dann müsste man sicherlich nicht viel Mühe aufwenden, um den Glauben an Jesus schmackhaft zu machen.« So ähnlich hat es einmal Albert Schweitzer formuliert. Ich ergänze einmal: wenn Christinnen und Christen immer bessere Geschäfte machen würden, wenn christliche Eltern nur wohlerzogene Kinder hätten, ja dann, …, wer würde dann nicht Christ sein wollen?

Nun ist es aber leider so, dass es in unserer Welt do ganz anders aussieht. Leider auch in diesem Sommer. Jesus ist gekommen in die Probleme dieser Welt. Er ist zu dem gekommen, was uns in unserem Herzen Kummer macht, was uns beschäftigt, was sie, dich und mich beschäftigt. Er ist, wie es Karl Barth einmal kurz und bündig gesagt hat, der »Erlöser«. Also nicht einfach nur ein Gutmensch. Oder jemand der mit der Politik oder den Verhältnissen seiner Zeit aufgeräumt hat, sondern es geht ihm in erster Linie um sie, um dich und um mich, um uns. Er möchte Erlöser, Erretter sein.

Wovon denn, werden sie sich vielleicht fragen? Mir geht es eigentlich trotz allem doch gut. Das brauche ich doch gar nicht. Doch wie gesagt: wie ist das bei ihnen, dieser Sommertage?

Jesus kennt unsere irdischen Sorgen. Und er übersieht sie nicht. Es gab Menschen, das erzählt uns das heutige Bibelwort, die hat das Brot damals satt gemacht. Die hat diese Geschichte mit der Brotvermehrung begeistert. Sie wollten Jesus sogar zum König machen. Doch er hat abgelehnt. Das wollte er nicht. Das wollte er nicht: König sein, Herrscher sein. Und das wurde deutlich: Wir können Jesus und den Glauben nicht einfach nur benutzen, um unsere eigenen Pannen und Probleme zu bewältigen. Darum geht es nicht in erster Linie. Sondern in erster Linie geht es um sie, um dich und um mich und um das, was uns der Glaube bedeutet. Jesus wusste, und der kleine Junge machte es deutlich: wir haben nicht wirklich viel zu bieten. Fünf Brote und zwei Fische. Das ist nicht viel. Aber es war genug. Jesus deckt den Mangel auf: bei ihnen, bei dir und bei mir. Er weiß wo meine Mängel, meine Schwächen, mein Unvermögen liegen. Aber über diesen Mangel hinaus, schenkt er unbegrenzten Reichtum. Das macht die Geschichte deutlich: Er hilft, wo er helfen kann. Dass muss mir nicht peinlich sein. Sondern ich darf einfach nur glauben und diese Hilfe in Anspruch nehmen.

Welch ein Staunen möchte ich eigentlich am Ende dieser Geschichte haben. Ein Staunen darüber, dass Jesus fünf einfache Butterbrote und ein paar Fische zu einem wunderbaren Festmahl für so viele Menschen macht. Wie viel kann er mir dann geben, wenn er so etwas bewirken kann. Mit welcher Kraft und mit welchen Dingen kann er mich beschenken, die ich brauche? In meiner Welt, in meinem Beruf, in meiner Familie. Gott kann mir Gutes tun. Segen nennt das die Bibel. Nichts ist zu klein für ihn, keine Bitte zu groß. Wenden wir uns doch an ihn. Auch in diesem Sommer. Gerade dieser Tage. AMEN!         

Dazu wünsche ich uns den Segen Gottes.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)