Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
EINFACHER GLAUBE
Liebe Leserinnen & Leser,
»Der christliche Glaube ist eigentlich etwas ganz Einfaches, nämlich die Liebe zu Gott.«, sprach einmal der russische Schauspieler und Regisseur Konstantin Sergejewitsch Stanislawski. – War das ernst gemeint? Oder nur schauspielerische Narrenfreiheit?
Wie sollen wir Gott lieben, den wir nicht sehen können? Wie an sein Wirken glauben, wo er doch scheinbar im Angesicht so vieler Katastrophen und Schicksale scheinbar machtlos zu sein scheint?
Hierzu gilt es nun zu beachten, dass Stanislawski den oben angeführten Satz noch fortführte. Insgesamt heißt es: »Der christliche Glaube ist eigentlich etwas ganz Einfaches, nämlich die Liebe zu Gott. Es ist wunderbar, dass wir diesen mit all den sich dazu stellenden Fragen mit Blick auf Jesus versuchen können, zu verstehen.«
Gott hat durch Jesus eine Persönlichkeit bekommen. Einen Namen. Ein Leben. Wir können die Geschichte Gottes mit uns Menschen als Geschichte Jesu erzählen. Und in dieser Geschichte haben wir unseren Platz: Der Weg Jesu kann auch unser Weg sein. Selbst in der Kreuzigung Jesu können wir die Kreuze unseres Lebens – also alles was uns beschwert, niederdrückt oder kaputt macht – wiedererkennen. In Jesu Auferstehung können wir die Hoffnung auf unser tägliches neues Kraft bekommen und schließlich sogar letztes Auferstehen entdecken. Im Handeln Jesu können wir erkennen, wie Gott ist. Mit ihm können wir selbst die unfassbaren Tiefen menschlichen Leids und menschlicher Not durchleben, denn er hat es selbst alles durchlebt und überstanden. Mit Jesus können wir die Liebe Gottes zu uns erfahren. Eine Liebe, die alles trägt und erfüllt. Mit Jesus können wir in das Gespräch mit Gott eintreten. Denn auch das bedeutet Glaube: mit Gott innige Zwiesprache halten. Gebet heißt das. Und mit Jesus können wir auf diese Liebe Gottes eine Antwort finden, unser Ja zum Leben und zur Liebe, unsere Offenheit und unser Mitfühlen untereinander – gerade in diesen Tagen.
All das, liebe Leserin, lieber Leser, verbirgt sich hinter den Geboten Gottes, von denen unser Losungswort spricht. Sie sind keine schwere Last, keine Sammlung von Vorschriften, sondern vor allem dies: Offenheit, Liebe und das Herz am richtigen Fleck haben – für Gott und unsere Mitmenschen.
Der christliche Glaube, … … … ist eigentlich etwas ganz Einfaches.
Der Friede Gottes, bewahre unser Herz und unsere Sinne, in diesem Glauben. AMEN!
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)