Suche

Nachrichten Ansicht

News

19.05.2021

ANDACHT ZUR WOCHENMITTE AM 19. MAI

VON UND MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Das Losungswort steht im Buch der Psalmen (Psalm 98, Vers 1):

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht DIE ANDACHT ZUR WOCHENMITTE zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

LOB GOTTES TROTZ KRISE!    

Liebe Leserinnen & Leser,

»Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.« So sprach Ludwig van Beethoven, selbst ein großer Komponist, über Bach. Johann Sebastian Bach (1685–1750) war zweifelsohne ein Genie und wird von vielen Fachleuten als der größte Komponist aller Zeiten angesehen. Dabei war sein Leben alles andere als leicht und mit Blick auf unsere heutigen Tage tun sich gewisse Parallelen auf.

Bach wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und konnte nur durch äußersten Fleiß sein Talent entfalten. Wie viele von uns müssen dieser Tage ebenfalls bis ans Äußerste ihrer Belastungs- und Leistungsgrenze gehen, um mit beiden Beinen auf festen Boden stehen zu können?

Bachs erste Frau starb plötzlich und ließ den Musiker mit vier Kindern zurück. Wie viele von uns haben in den letzten Wochen und Monaten einen geliebten Menschen verloren? Manchmal plötzlich, manchmal hatte es sich vielleicht auch angedeutet. Und wie viele haben einen lieben Menschen durch das Corona-Virus verloren? Wie bei Bach, sind das alles Verluste, die meist durch nichts und niemanden wirklich aufzufangen sind.

Sodann quälten Bach Geldsorgen, trotz guter und vieler Arbeit. Auch Konflikte mit seinen Arbeitgebern gab es häufig. Wie sieht es bei uns dieser Tage auf der Arbeit aus, mit der wir unser sprichwörtliches „täglich Brot“ verdienen? Kommen wir den Aufgaben nach? Schaffen wir das Geforderte, die gesteckten Ziele? Oder drohen wir unter dem Belastungs- und Erwartungsdruck zusammen zu brechen?

Johann Sebastian Bach starb am Ende seines Lebens einsam und nahezu vergessen. Ähnlich, wie viele derzeit an und mit Corona verstorbene Menschen.

Doch in einen Sache bewundere ich Bach aus tiefstem Herzen: in allen Wechselbädern seines Lebens hielt der große Musiker an Jesus Christus fest, von dem er sich völlig abhängig wusste. »Jesu juva«, also »Jesus, hilf«, schrieb er oft über seine Werke. Neben der h-moll-Messe ist die Matthäuspassion Bachs größtes Werk, in dem er die Leidensgeschichte Jesu nach dem Matthäusevangelium auf unnachahmliche Weise vertont hat. Nicht wenige Menschen sind durch dieses »gesungene Evangelium« zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Ohne seinen Glauben an einen helfenden und heilmachenden Gott, der Ordnung in unser Leben bringen kann und den Menschen die Fähigkeit geschenkt hat, diese zu entdecken und sich daran zu erfreuen, ist Bach nicht zu verstehen. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass der christliche Glaube Menschen – gerade in schweren Zeiten - nicht einfach vertröstet, sondern mit hoffnungsvoller Kraft beschenkt. Zugleich macht ein solcher Glaube demütig, weshalb Bach häufig seine Werke signierte, mit: SDG.: also Soli Deo Gloria, allein Gott die Ehre. AMEN!

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen. Kommen Sie gesund an Leib und Seele durch die weitere Woche.  

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)