Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi: Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie schon einmal einer Porzellanmalerin zugeschaut, wenn sie einen Teller in Arbeit hat? Alles ist auf Sauberkeit, Gleichmäßigkeit und Akkuratesse angelegt. Es wird auch nicht alles auf einmal geschafft, man muss sorgfältig Schicht auf Schicht die Farbe aufbringen, bis der richtige Ton getroffen ist. Eines der wichtigsten Werkzeuge dieser Leute ist der Kratzer, mit dem sie falsche Linien, über den Rand gemalte Flächen und alle Unsauberkeiten entfernen. Wird irgendein Fehler im Muster oder ein Fleck übersehen und der Fehler kommt in den Brennofen, so schmilzt die Farbe in der Hitze und verbindet sich dann mit der Glasur. Der Fehler ist dann irreparabel geworden.
Wissen Sie was diese Arbeit des Porzellanmalens mit Ihnen zu tun hat, lieber Leser, liebe Leserin? Gott hat auch Sie wie einen Porzellanteller gewollt. Einmalig. Kunstvoll. Er will uns zu etwas im Leben bewegen, was ihm Ehre bereitet. Und da ist viel zu tun.
Beispielsweise jetzt, in der Corona-Pandemie. Neue Denkweisen und Einsichten, zum Beispiel wie möglichst schnell möglichst viele Menschen geimpft werden können, werden derzeit angegangen. Ebenso werden weitere (z.T. härtere) Schutz- und Hygienemaßnahmen angewandt, damit das was nach wie vor nicht gut ist, was unter uns verkehrt läuft, zum Beispiel die hohen Ansteckungszahlen, Schritt für Schritt zurück gehen. Dies alles, mag es dem einen oder anderen auch schwer fallen, das zu verstehen, sind alles lebensschützende und lebenserhaltende Werke.
Gut, mancher fragt jetzt vielleicht an dieser Stelle, warum Gott selbst nicht alles ruck-zuck in Ordnung bringt. Er hat doch die ganze Welt durch sein Wort gewollt. Die Sache hierbei ist allerdings die, dass Gott nicht ohne uns etwas tun will. Erst wenn wir seine Botschaft im Herzen aufgenommen haben und uns bereitfinden, in seiner Welt etwas zum Guten mitzuwirken, tut er etwas – durch unser Hände Werk. Denn etwas zum Guten mitzuwirken, sei es nur bildlich gesprochen das „Wegkratzen“ kleiner Farbspritzer, die ungewollt einen ganzen Tag oder sogar ein ganzes Leben beeinträchtigen könnten, dafür gibt uns Gott die Kraft. Jederzeit. Davon ist Paulus überzeugt. Sie auch?
Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

