Das Losungswort steht im Buch der Psalmen (Psalm 91, Verse 1 und2):
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:
Am Ende des Beitrags steht DIE ANDACHT ZUR WOCHENMITTE zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.
Unter dem Regenschirm
Liebe Leserinnen & Leser,
wer von einem nicht zu hohen Aussichtsturm hinunterschaut, kann unten ganz gut noch die verschiedenen Menschen erkennen. Er sieht große und kleine, blonde und schwarzhaarige, Menschen im Anzug oder im T-Shirt. Schaut man dann gar noch durch ein Fernglas, sieht man sogar, wie sich Menschen streiten, andere sich an der Hand halten, wieder andere telefonieren gerade oder binden sich den Schuh zu. Wer immer sich dort unten bewegt, denkt kaum daran, dass oben auf dem Turm jemand steht, der ihn beobachtet. Regnet es dagegen, ändert sich die Situation völlig. Die meisten klappen dann die Kapuze ihrer Jacke hoch oder spannen ihren Regenschirm auf und von oben kann man darunter nichts mehr erkennen. Diese Situation erinnert mich an unseren Tagesvers. Hier spannt nicht der Mensch, sondern Gott einen Schirm auf. Das Gute daran ist, dass dieser Schirm nie ein Loch hat und jedem und jeder von uns kostenlos zur Verfügung steht. Wer sich an Gott wendet und sich ihm anvertraut, der darf wissen, dass ihm nichts zustoßen kann, was ihn nicht aus Gottes Händen reißen könnte. Gerade dieser Tage, wo wir nicht wissen, wie lange wir noch unter der Wirkung des Corona-Virus leben müssen und eingeschränkt bleiben, tut es gut auf dieses Bibelwort des 91. Psalms vielleicht einmal ganz neu zu hören. In allererster Linie besteht Gottes Schutz nicht darin, uns Menschen vor Krankheit, Unfall, Schicksalsschlägen oder Einsamkeit zu bewahren. Nein, Gottes »Regenschirm« besteht für uns Christen, vorrangig darin die nachgehende Liebe Gottes zu erfahren, die uns in jeder noch so schweren und scheinbar ausweglosen Situation erreichen und Trost, kraft und Hoffnung schenken kann. Wer an dieses liebevolle Handeln Gottes glaubt und darauf vertraut, es in Jesu Worten und Taten zu finden, den sieht Gott als einen Menschen unter seinem Schutzschirm an, der alle Sorgen, Nöte und Ängste bedeckt. So wie der- oder diejenige auf dem Turm nur den Regenschirm sieht, sieht Gott den Rettungsschirm und darunter … … einen einmaligen, unendlich wertvollen und geliebten Menschen. Sie, dich und mich – wenn wir denn wie der Psalmbeter sagt, unsere Zuversicht und unsere Hoffnung auf diesen Gott setzen. AMEN!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne, in Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN!
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

