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16.05.2021

GOTTES WORT ZUM SONNTAG - 16.05.2021

ANDACHT MIT PFARRER PAUL-GERHARD FEILCKE UND KANTORIN KATRIN FEICHTINGER AUF YOUTUBE

Das Andachtswort steht im Buch der Psalmen (Psalm 27, Vers 7):

Herr, höre meine Stimme.

Die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke steht Ihnen bei YouTube zur Verfügung:

www.youtube.com/watch

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

»Vater unser im Himmel«  

Liebe Leserinnen & Leser,

»Bist zu uns wie ein Vater, der sein Kind nie vergisst, der trotz all seiner Größe immer ansprechbar ist. Deine Herrschaft soll kommen, das was du willst geschehn, auf der Erde im Himmel sollen alle es sehn.« Erkennen Sie die oberen Worte aus einem Lied wieder? Gewiss, sie sind etwas modern formuliert und das Lied ist auch kein Klassiker a la Evangelisches Gesangbuch. Aber der Text klingt doch irgendwie vertrauensvoll und bekannt. Ja, es ist der Text – wenn auch leicht abgewandelt – des Vater-unser-Gebetes. Wie oft haben Sie dieses Gebet in ihrem Leben schon gebetet? Mal bewusst mal eher unbewusst. Wie ist das eigentlich mit dem Gebet? Ist es wirklich nur ein Sprechen? Was wäre, wenn da wirklich mal jemand antworten würde? Vielleicht so:

Vater unser, im Himmel.

Ja.

Unterbrich mich nicht. Ich bete.

Aber du hast doch gerade angefangen mit mir zu sprechen.

Ich angefangen mit dir zu sprechen? … Vater unser, im Himmel.

Da schon wieder. Du sprichst mit mir und möchtest ein Gespräch mit mir beginnen. Also, worum geht es?

Worum geht es? Weiß ich nicht. Das beten wir halt immer so: Vater unser, im Himmel.

Du sprichst mich an, wie in einem Gespräch. Das heißt, dir ist etwas wichtig. Noch einmal: worum geht es?

Worum geht es? … Ich möchte einfach beten. Vater unser, im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Weißt du überhaupt, was das bedeutet, was du das sprichst?

Wie, was das bedeutet? Es bedeutet, …, es bedeutet, … …. Keine Ahnung, … ich weiß nicht, was es bedeutet.

Es bedeutet, dass dir mein Name wichtig ist. Dass ich dir wichtig bin.

Okay, so habe ich das noch nie gesehen. … Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, ….

Tust du etwas dafür?

Wie?

Das mein Reich kommt. Das mein Wille geschieht.

Sicher. Ich lüge und betrüge nicht. Ich bin ehrlich und fair zu meinen Mitmenschen. Ich halte mich an die Zehn Gebote. Ich …

Das ist gut. Aber ich möchte mehr. Ich möchte, dass ich in deinem Leben eine Rolle spiele. Und nicht nur eine Nebenrolle, sondern die Hauptrolle. Dass du mich mitachtest, auch in deinem Alltag.

Puuh, okay. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Guckst du Nachrichten die letzten Tage?

Ja.

Dann siehst du doch, was Corona alles in der Welt anrichtet.

Ja, sicher sehe ich das.

Und, hilfst du?

Wie soll ich helfen? Vieles ist doch so weit weg und vieles geschieht im Verborgenen.

Das ist aber nicht richtig. Du kannst helfen. Auch wenn du vieles nicht siehst und auch wenn vieles weit weg zu sein scheint. Suche und schaue, wo du helfen kannst. Ich bin sicher, es gibt da Menschen.

Hm, ja, da hast du recht. … und vergib uns unsere Schuld.

Und was ist mit Max und Tom?

Max und Tom – hör mir auf mit den beiden. Das sind die zwei Kollegen, die ich wirklich in der Pfeife rauchen kann. Auf Arbeit ist das wirklich unerträglich mit denen.

Ich weiß, aber deswegen musst du sie nicht einfach weg knicken, wie den Skat. Versuche ihnen zu begegnen, mit Liebe, mit Verständnis. Zeige ihnen, dass es anders geht.

Du verlangst ganz schön viel, Gott. Ich will es versuchen zu beachten. … Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Nichts leichter als das. Meide einfach das, was dich von mir wegbringt.

Okay?!

Also alles, was dir wichtiger werden kann als ich es dir bin. Meide das, was dich vielleicht auch auf die schiefe Bahn bringt.

Also, … das ist das schwerste Vater-unser-Gebet das ich je gebetet habe.

Mach weiter, du bist auf einem guten Weg.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. AMEN!

Ist es nicht schön, dass am Ende das Vertrauen steht, dass ich etwas bewirken kann und das ich da bin?

Ja, jetzt wo du es sagst.

Dann nimm dieses Vertrauen mit. Lebe diesen Glauben im Alltag.

Ich will es versuchen. Danke für das Gebet.

Ich danke dir, dass du mit mir geredet hast.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne, in Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN!

Ein Gott befohlen und einen gesegneten Start in die neue Woche wünscht Ihnen,  

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke.

(Foto: Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)