Das Losungswort steht im Buch der Sprüche (Kapitel 3, Vers 11):
Verachte nicht die Unterweisung durch den Herrn und sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt.
FÜRSPRECHER STATT BESSERWISSER!
Liebe Leserinnen & Leser,
Hand aufs Herz: Wer lässt sich nicht gerne loben? Wer freut sich nicht, wenn ihm jemand bestätigt, dass er alles richtig gemacht hat. Das tut doch einfach gut. Das spornt an, gerade dieser Tage – denken wir nur an die vielen Helferinnen und Helfer in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in unserem Land. Aber wie ist das, wenn wir zurechtgewiesen werden? Kritik hört niemand gerne, vor allem wenn sie berechtigt ist. Denken wir nur an die Kritik, die dieser Tage am Deutschen Wetterdienst laut wird, er hätte doch die starken Unwetter und die damit verbundenen sintflutartigen Regenfälle voraussehen müssen. Denken wir nur an das Einhalten immer noch gültiger Abstands- und Hygieneregeln, wie zum Beispiel das Tragen von FFP-2-Masken an verschiedenen öffentlichen Orten. Hält man das nicht ein und muss zugeben, etwas versäumt oder sich falsch verhalten zu haben, reagieren derzeit viele Menschen ausgesprochen gereizt. Manche suchen nach Ausreden: »Ja, aber …«, sagen sie und ziehen sich am Ende vielleicht sogar beleidigt zurück.
Es gehört dieser Tage viel dazu, Kritik ehrlich auszusprechen, Kritik offen sich anzuhören und schließlich Kritik auch ehrlich annehmen zu können. Geschieht dies, dann kann Kritik helfen. Und man wird versuchen, sich bei nächster Gelegenheit anders zu verhalten. Man wird versuchen, besser zu machen, was dieses Mal misslungen ist.
Auch Gott will uns mit seinem Wort und seinen Geboten helfen. Er will uns zeigen, wie wir unser Leben zu unserer eigenen Zufriedenheit und zum Wohl unserer Mitmenschen gestalten können. Hinter all seinen Weisungen, auch hinter seinen Zurechtweisungen, steht ein großes JA.
Ein JA zur Freiheit. Ein JA zum Frieden. Ein JA zum Leben. Ein JA zu uns. Gott ist kein Besserwisser, ganz sicher nicht. Er will auch nicht um jeden Preis Recht haben. Er meint es einfach gut mit uns und das ist in diesen Tagen doch schon sehr viel.
Und der Friede Gottes helfe uns, nach seinen Geboten und Weisungen zu leben, im Herzen und auf allen unseren Wegen, die wir diese Woche und in der kommenden Zeit einschlagen werden. AMEN!
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke
(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)