Hinweis: Eine illustrierte Fassung der Andacht von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke, steht Ihnen am Ende des Beitrags (siehe unten) als PDF - Dokument zum Download zur Verfügung. Sie können Teile die Andacht von und mit Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke sich auf YouTube ansehen:
An der Orgel von St. Georg unsere Kantorin Katrin Feichtinger.
Das Video ist in Zusammenarbeit mit Leinebergland TV entstanden. Staatliche Auflagen und aktuelle Hygienevorschriften wurden dabei berücksichtigt.
Gnade sei mit uns und der Friede, von dem der da ist, der da war und der da kommt. Jesus Christus. AMEN!
Ich begrüße sie zum heutigen Andachtswort am Palmsonntag. Wir stehen an der Schwelle zu einer besonderen Woche, der Karwoche. Die Woche des Leidens und Sterbens Jesu. An deren Beginn steht am heutigen Sonntag eine Geschichte im Mittelpunkt, die deutlich macht: Liebe geht nicht nur auf im Gutes-Tun, sondern auch im Überschuss an großzügiger Zärtlichkeit.
Dies gilt gerade jetzt, in diesen außergewöhnlichen Zeiten. So heißt es im Markusevangelium, Kapitel 14, die Verse 3 bis 9:
“Und als Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Glas mit unverfälschtem und kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Glas und goss es auf sein Haupt.
Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls?
Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an.Jesus aber sprach: Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun. Mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt für mein Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie jetzt getan hat.“
Alle um Jesus herum versagten in der kommenden Woche schmählich. Ob sie nun flohen, ihn verrieten, verleugneten oder vor Traurigkeit einfach einschliefen. Alle Freunde enttäuschten.
Nur eine Frau fiel aus dem Rahmen heraus. Sie wurde von Jesus gelobt, weil sie tat, was dran war.
Es mag gar nicht mal so fremd klingen, das diese Tat den Freunden Jesu nutzlos vorkam. Sie regten sich sogar darüber auf. Sie dachten an viel größere Taten, die jetzt dran sein müssten.
Das für mich Erschreckende an dieser Haltung ist, dass sie mir einleuchtet. Was kommt bei dieser Salbung schon heraus? Wir wollen doch Erfolge sehen. Damals wie heute. Wir messen unser Leben, unseren Alltag und auch den Umgang jetzt mit der Corona-Krise in unserem
Land an erfolgreichen Taten. Was soll denn daran bitte nicht richtig sein, frage ich mich. Jesus stellt sich vor die Frau und macht deutlich: ihr Tun ist vorbildlich für uns alle, auch heute noch.
Ich bin also gefragt: Was kann ich aus dem Tun dieser Frau lernen - für meine Zeit in der ich lebe, für meine Mitmenschen, zu denen ich im Moment Abstand halten muss, für mich selbst und mein Tun?
Die Frau handelt aus Dankbarkeit zu Jesus. Dafür gab sie so ziemlich das Kostbarstem was sie hatte, her. Sie dankte ihn. Wenn aus Dankbarkeit unsere Taten herrühren, dann sind sie in den Augen Jesu nie umsonst. Taten der Dankbarkeit werden nicht aufgerechnet. Nein, sie wärmen, trösten und geben Kraft.
„Sie hat getan, was sie konnte.“
Mehr muss man von einem Menschen nicht sagen können. Mehr muss man zum Palmsonntag nicht sagen: Jesus tat, was er konnte.
Das ist die Mitte unseres Glaubens.
Das ist die Hoffnung, auch für uns in unserer Zeit: wer sich in Liebe und in Dankbarkeit Christus zuwendet, dem kommt er entgegen und gibt ihm alles, was er geben kann. AMEN!
Der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne,
in Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN!








